Gérard Depardieu
"Ich dachte, es sei mir egal, aber nein, eigentlich nicht", schreibt der Schauspieler Gérard Depardieu in "Le Figaro".
APA/AFP/PATRICIA DE MELO MOREIRA

Paris – Der französische Schauspieler Gérard Depardieu hat sein Schweigen gebrochen und sich erstmals zu den bekannten Vorwürfen gegen ihn geäußert. In einem offenen Brief in der Pariser Tageszeitung "Le Figaro" bestreitet der 74-Jährige die Anschuldigung der Vergewaltigung und sexuellen Übergriffe. "Ich habe noch nie eine Frau missbraucht", schreibt er dort und prangert einen von einem "Mediengericht" inszenierten Lynchmord an. Ihm bleibe nur das eigene Wort, sich zu verteidigen.

"Ich kann nicht mehr zulassen, was ich höre, was ich seit einigen Monaten über mich lese. Ich dachte, es sei mir egal, aber nein, eigentlich nicht. Das geht mir alles auf die Nerven. Schlimmer noch, es macht mich fertig", schreibt der Schauspieler. "Eine Frau zu verletzen wäre so, als würde ich meiner eigenen Mutter in den Bauch treten", so Depardieu weiter. "Ich habe oft das getan, was andere sich nicht trauen würden: Grenzen überschritten, Gewissheiten erschüttert, Gewohnheiten am Set zwischen zwei Takes, zwischen zwei Spannungen ... um einen Lacher zu bekommen", lautet seine Rechtfertigung.

Laut einer Veröffentlichung des Onlineportals "Mediapart" im April 2023 soll Depardieu gegenüber 13 Frauen sexuell übergriffig geworden sein. Diese Übergriffe sollen sich während Dreharbeiten zu insgesamt elf Filmen zwischen 2004 und 2022 ereignet haben. Bereits seit Dezember 2020 wird gegen den Prominenten mit russischer Staatsbürgerschaft wegen Vergewaltigung und sexuellen Missbrauchs an einer Schauspielerin ermittelt. (red, 2.10.2023)