Renate Trnek
Die ehemalige Leiterin der Gemäldegalerie der Wiener Akademie der bildenden Künste, Renate Trnek, ist tot.
Archiv Gemäldegalerie

Wien - Renate Trnek, langjährige Direktorin der Gemäldegalerie der Wiener Akademie der bildenden Künste, ist tot. Dies teilte das Rektorat der Akademie der APA mit. Die 1949 geborene Kunsthistorikerin begann ihre Tätigkeit bereits 1975 in der Kunstinstitution, zunächst als wissenschaftliche Mitarbeiterin. 1992 schließlich stieg Trnek zur Direktorin der Gemäldegalerie auf - eine Position, die sie bis 2010 innehatte.

Bis dahin hatte Trnek verstärkt das Potenzial der Sammlung gehoben, die im Kern auf die einstige Sammlung des Grafen Lamberg-Sprinzenstein zurückgeht und Arbeiten wie das "Jüngste Gericht" von Hieronymus Bosch oder Werke von Botticelli, Tizian, Rubens und Rembrandt umfasst. Die Zahl der Ausstellungen wurde gesteigert, die Kooperation mit anderen Institutionen gestärkt und die wissenschaftliche Aufarbeitung der Bestände forciert.

Auffassungsunterschiede

Allerdings war der Umgang mit der Sammlung auch der Grund für Trnek, sich 2010 wegen Auffassungsunterschieden zwei Jahre vor Auslaufen ihres Vertrages von der Gemäldegaleriespitze zu verabschieden. "Es ist eine Müdigkeit, die sich einstellt, wenn man lange für eine Sache kämpft und dann am Ende feststellen muss, dass sich nichts geändert hat", begründete Trnek damals ihren Schritt und verwies auf einen fehlenden Diskurs über Bespielung, Positionierung und Finanzierung.

Das Rektorat und die Mitarbeitenden der Gemäldegalerie dankten Renate Trnek am Donnerstag für ihren "langjährigen, klugen, zukunftsorientierten und immer sachbezogenen Einsatz". (APA, 5.10.2023)