Frau in Wahlkabine
Die Orientierungshilfe in politischen Fragen ging 2002 online.
IMAGO/Jacob Schröter

Wien – Die Politik-Orientierungshilfe "wahlkabine.at" wird es im anstehenden Wahljahr 2024 nach mehr als 20 Jahren nicht mehr geben. Das berichtete am Sonntag der "Kurier". Als Grund werden finanzielle Schwierigkeiten genannt: "Wir haben immer darauf geachtet, uns in keine Abhängigkeiten zu begeben und uns frei von politischen oder kommerziellen Interessen zu halten“, zitiert der "Kurier" Initiator Konrad Becker von Institut für neue Kulturtechnologien. Als unabhängiger Verein sei die Finanzierung des Projekts zunehmend schwieriger geworden.

In Österreich stehen 2024 neben Nationalrats- und Europawahlen Landtagswahlen in der Steiermark und in Vorarlberg an. Die Plattform hatte vor Wahlen stets einen Fragenkatalog zu aktuellen politischen Themen entwickelt und kandidierenden Parteien zur Beantwortung zugesendet. 25 ausgewählte Fragen schafften es dann in einen Online-Fragebogen, den potenzielle Wählerinnen und Wähler beantworten konnten, um mittels Abgleich der Übereinstimmungen mögliche Wahlpräferenzen herauszufinden.

"wahlkabine.at" ist ein Projekt des Instituts für Neue Kulturtechnologien in Kooperation mit der Österreichischen Gesellschaft für Politikwissenschaft, der Gesellschaft für politische Aufklärung sowie dem Institut für Politikwissenschaft an der Universität Innsbruck. Seit 2002 wurden nach eigenen Angaben vor Wahlen über fünf Millionen Fragebögen vollständig ausgefüllt. (red, 8.10.2023)