Für eine Corona-Impfung in einer Impfstraße in Salzburg mussten handschriftlich Datenblätter ausgefüllt werden.

Die Scans von rund 147.000 Dokumentationsbögen, die Menschen in Salzburg vor der Corona-Impfung handschriftlich ausgefüllt haben, sind nicht mehr auffindbar. Das hat das Rote Kreuz, das zwischen Februar 2021 und März 2022 die Impfstraßen im Bundesland Salzburg betrieb, am Montagnachmittag per Aussendung mitgeteilt. Die durchgeführten Impfungen wurden zwar korrekt in den elektronischen Impfpass eingemeldet und dokumentiert. Die digitale Sicherung sei nun aber nicht mehr auffindbar, heißt es vom Roten Kreuz.

Die handschriftlichen Dokumentationsbögen wurden damals eingescannt und dann vorschriftsmäßig vernichtet. Eine externe Festplatte, auf der die gescannten Formulare gespeichert wurden, fehlt. "Wir sind jedoch überzeugt, dass wir die externe Festplatte und den dazugehörigen Laptop noch finden", sagte Landesrettungskommandant Anton Holzer.

Aufgefallen ist die Panne im Zuge einer Anfrage durch eine Privatperson, die wissen wollte, welche Informationen von ihr damals angegeben wurden. Im Rahmen der Recherche sei dann festgestellt worden, dass die gescannten Formulare unvollständig sind. Von den rund 300.000 Covid-Impfungen, die das Rote Kreuz in Salzburg verabreicht hat, fehlen rund 147.000 Scans der Dokumentationsbögen aus den mobilen und stationären Impfstraßen in der Stadt Salzburg und im Flachgau. Nicht betroffen seien die Impfstraßen im Tennengau, Pongau, Lungau und Pinzgau.

Keine Hinweise, dass Dritte an Daten kamen

Durch die Abgabe der handschriftlichen Fragebögen wurden die Wartezeiten in den Impfstraßen damals erheblich verkürzt, erklärt das Rote Kreuz, da dadurch viele Informationen für die Erfassung schon vorlagen. Aufgrund der hohen Zahl beschloss man, diese einzuscannen und digital zu sichern. Nach dem Scanvorgang wurden die handschriftlichen Dokumentationsbögen vorschriftsmäßig vernichtet.

"Es gibt keinerlei Hinweise, dass die Daten in Hände Dritter gekommen wären", versichert das Rote Kreuz. Es liege kein Hinweis auf missbräuchliche Verwendung vor. Das Land Salzburg als Auftraggeber wurde informiert. Das Land hat eine Meldung bei der Datenschutzbehörde gemacht. Das Rote Kreuz Salzburg bedauere diesen Vorfall zutiefst. (Stefanie Ruep, 16.10.2023)