Ein schwarz gekleideter Hacker vor einem Laptop mit grünen Zahlenreihen
Kriminelle verlangen Lösegeld von Unternehmen. Dieser Forderung nachzukommen, macht Firmen aber nur für weitere Angriffe interessant.
APA/ROLAND SCHLAGER

In Deutschland ist nach Angaben des IT-Branchenverbands Bitkom jedes zweite Unternehmen innerhalb eines Jahres Ziel von Hackerangriffen geworden. Jede neunte betroffene Firma zahlte daraufhin Lösegeld, wie am Mittwoch aus einer repräsentativen Umfrage des Verbands unter 1002 Firmen mit einer Größe von mindestens zehn Beschäftigten hervorgeht. Bei 44 Prozent habe eine Schadsoftware den Geschäftsbetrieb durch lahmgelegte Computer und verlorene Daten beeinträchtigt, im Schnitt für rund drei Tage. Nur elf Prozent aller betroffenen Unternehmen habe sich an eine Strafverfolgungsbehörde gewandt. Knapp die Hälfte gab an, die Daten selbst wiederherstellen zu können. In sieben Prozent der Fälle hätten die Firmen mit Hilfe der Täter auch ohne Zahlungen wieder Zugang zu den Daten erhalten.

Bitkom rät von Lösegeldzahlungen ab

Susanne Dehmel von der Bitkom-Geschäftsleitung rät von einer Lösegeldzahlung ab. "Zum einen stärkt man damit die kriminellen Organisationen und macht sich zu einem interessanten Ziel für weitere Angriffe. Zum anderen ist die Schadsoftware häufig so schlecht programmiert, dass sich die Daten selbst nach Zahlung nicht oder nicht vollständig wiederherstellen lassen", sagt die Expertin. Ein wirksames Mittel sei es, aktuelle Sicherungskopien der Daten zu erstellen. Wer sich darum kümmere und auch geübt sei, diese wieder schnell in die Systeme einzuspielen, könne den Schaden deutlich reduzieren. (Reuters, 25.10.2023)