Andreas Babler und Hans Peter Doskozil
Ziemlich beste Freunde werden Babler und Doskozil nicht mehr.
APA/HELMUT FOHRINGER

Der Knatsch um die Listenerstellung der SPÖ für die EU-Wahl zeigt einmal mehr, wie zerrüttet das Verhältnis zwischen Bundesparteichef Andreas Babler und dem burgenländischen Landeshauptmann Hans Peter Doskozil ist. Doskozil wollte sich durch einen aus seiner Sicht besonderen Kandidaten einen aussichtsreicheren Listenplatz herauspressen. Babler und die Bundes-SPÖ reihten diesen aber nicht vor, sondern zurück. Woraufhin Doskozil nun gleich gar niemanden mehr ins Rennen schickt.

Das Verhältnis der beiden wird sich auch auf lange Sicht nicht bessern. Im Burgenland beobachtet man mit Argusaugen jeden Schritt von Babler und notiert jeden Stolperer. Und davon gibt es, so frisch, wie er im Amt ist, halt einige. Selbst spielt Doskozil lässig sein Programm als großer Macher und Umsetzer ab – und versucht, auch in der Bundespolitik Themen zu setzen, etwa wenn er den Innenminister ständig wegen der Aufgriffe von Schleppern und Flüchtlingen angreift.

Die Wahlen als Eskalationsstufen

Zum ersten Showdown wird es spätestens nach der geschlagenen Nationalratswahl 2024 kommen. Gewinnt Babler nicht substanziell dazu, ist das für Doskozil die Bestätigung, dass der falsche Mann an der Spitze der Partei ist. Der zweite Showdown folgt dann nach der Landtagswahl im Burgenland 2025. Wenn Doskozil weiter die Absolute hält oder gar noch dazugewinnt, dann geht es in der SPÖ erst so richtig rund. (Guido Gluschitsch, 25.10.2023)