Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg
Teilt fragwürdige Positionen zu Israel in Sozialen Netzwerken: Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg.
EPA/ANDY RAIN

Der internationale Account von Fridays for Future postet auf Instagram Infoslides, die sich antisemitischer Verschwörungserzählungen und der Sprache der Hamas bedienen. Es ist die Rede davon, westliche Medien würden die Menschen einer "Gehirnwäsche" unterziehen. Auch Greta Thunberg teilte in Solidarität mit Palästina ein Bild. In einer ersten Version saß in einem Eck des Fotos ein kleiner Plüschkrake. Ein antisemitischer Code – der Krake steht seit NS-Zeiten für die "jüdische Weltverschwörung". Thunberg hat dieses Posting mittlerweile adaptiert, sodass der Krake nicht mehr zu sehen ist - ihr sei die Bedeutung nicht bewusst gewesen.

Außerdem haben sich zahlreiche Ableger von Fridays for Future von den Postings distanziert – auch die österreichische Organisation. Sie betont, dass Fridays for Future dezentral organisiert sei und niemand für die ganze Bewegung sprechen könne. Doch der Schaden ist angerichtet. Rechte und rechtskonservative Politiker weltweit warten nur darauf, Klimaaktivisten als radikal und terroristisch abstempeln zu können. Die jüngsten Postings spielen ihnen in die Hände.

Dabei haben die Fridays-for-Future-Mitstreiterinnen in vielen Punkten der Klimapolitik recht. Aber gerade sie müssten wissen: Die Klimakatastrophe kennt keine Staatsgrenzen. Umso wichtiger wäre es, dass klimaaktivistische Organisationen in internationalen Konflikten neutral auftreten und keine einseitige Propaganda verbreiten. Immerhin ist ihr Hauptziel ein bewohnbarer Planet für die nächsten Generationen – aller Ethnien, Religionen und Nationalitäten. (Antonia Rauth, 27.10.2023)