Drei Aktivisten der Letzten Generation blockieren eine Straße.
Der Protest der Letzten Generation, der zum Anlass für Raichs unterbrochenen Monolog wurde.
APA/STRINGER

Sölden – Ein "Stopp" für Benjamin Raich im ORF sorgt für Aufregung. Der Ex-Skiprofi sprach am Sonntag in Sölden mit dem ORF-Moderator Rainer Pariasek über den Skisport in Zeiten des Klimawandels, schließlich hatten Klimaaktivisten der Letzten Generation zuvor die Zufahrtsstraße auf dem Rettenbachferner für kurze Zeit blockiert. Raich betonte dabei, dass nur auf wenigen Gletschern auch Ski gefahren werde und damit verhältnismäßig geringe Auswirkungen auf den Klimawandel gegeben seien. Er meinte, dass Gegner derzeit jede Bühne nutzen würden, um scharf zu schießen, gleichzeitig müsse natürlich auch der Skisport aktiv werden und Klimaschutzbemühungen anstellen.

Im Zuge seiner Ausführungen bekam er nach eigener Aussage die Anweisung "Stopp". "Ich soll nichts mehr sagen", sagte Raich daraufhin. Nach kurzer Verwirrung bei Pariasek folgte eine Schaltung zu Startraumreporterin Alina Eberstaller. User in den sozialen Netzwerken vermuteten, dass Raich ein Maulkorb erteilt worden sei, was mehrere Boulevardmedien aufgriffen. Die FPÖ legte am Montag nach und witterte einen Skandal.

"Internes Kommunikationsproblem"

Der ORF erklärte die Angelegenheit auf APA-Anfrage mit einem "internen Kommunikationsproblem betreffend die Liveschaltungen zwischen Ziel- und Startbereich". Daher sei es zu einer kurzen Unterbrechung gekommen. "Dass es zur Diskussion rund um Klimawandel und Skisport selbstverständlich keinen 'Maulkorb' gibt, zeigt schon die Tatsache, dass Benni Raich zu Beginn der Liveübertragung um 9.25 Uhr zu diesem Thema ebenso ausführlich live Stellung genommen hat", hieß es.

Die Botschaft des Letzte-Generation-Protests auf dem Rettenbachferner, auf die sich Raich bezog, hatte wenig mit Gletscherskilauf zu tun, die Organisation nutze den Sportevent nur als Bühne. "Weltcup feiern ist kein Verbrechen, die Klimaignoranz der Regierung schon", schrieb die Letzte Generation anlässlich ihres Protests. (APA, red, 30.10.2023)