Manfred Haimbuchner
"Wenn es nach mir ginge, würden sie nichts mehr bekommen", so Haimbuchner auf Social Media.
IMAGO/Daniel Scharinger

Mit einem an Halloween angelehnten Social-Media-Posting sorgte Oberösterreichs Landeshauptmannstellvertreter Manfred Haimbuchner (FPÖ) Anfang der Woche für Kritik.

"Halloween ist eigentlich wie jeder andere Tag in Österreich auch", erklärte Haimbuchner in einem auf Instagram und Tiktok veröffentlichten Video. "Irgendwelche Fremden ziehen von Haus zu Haus und wollen etwas gratis. Wenn es nach mir ginge, würden sie nichts mehr bekommen." Im Posting-Text ist noch die Rede von "schaurigen Gestalten", die zu uns kommen würden.

Satire oder nicht? Politikwissenschafterin Natascha Strobl ist nicht sicher.

Reaktionen auf die provokanten Äußerungen reichten von Empörungen darüber, dass Haimbuchner damit auf Kinder abziele, die Spaß an der "Süßes oder Saures"-Tradition haben, bis zu der Frage, ob der Landeshauptmannstellvertreter mit seiner Aussage etwa die Dreikönigsaktion am 6. Jänner verbieten wolle.

"Für Manfred Haimbuchner sind jetzt offenbar sogar die Nachbarkinder, die sich lieb verkleiden und um Schokolade bitten, eine ausländische Gefahr", attestierte der grüne Landesrat Stefan Kaineder in einem Video auf Social Media. "Lieber Manfred, Halloween ist ein Spaß für unsere Kleinen, kein Anlass für Fremdenfeindlichkeit", schreibt Kaineder auf Instagram. Sollten bei Haimbuchner am Dienstagabend Kinder anläuten, möge er ihnen die Tür aufmachen und Süßigkeiten mitgeben. "Halloween ist nicht so gefährlich, wie du jetzt tust", so Kaineder.

Der ehemalige Grünen-Politiker Peter Pilz fragt unterdessen, ob Haimbuchner mit Halloween womöglich die österreichische Bundeshauptstadt kritisieren will. "Gerade unter FPÖ-Anhängern erfreut sich das altdeutsche Kürbisfest "Hello Wien" großer Beliebtheit. Nur Hainbuchner [sic] will es schlecht machen. Ist das nur der Hass auf Wien oder mehr?", schreibt Pilz auf der Nachrichtenplattform X.

Der Twitter-User blauerelefant ortet in Haimbuchners Ansage ein Verbot der Dreikönigsaktion.

Aufsehen um Heimattour-Rede

Schon in der vergangenen Woche hatte Haimbuchner mit seiner Rede bei der "Heimattour" in Micheldorf für Aufsehen gesorgt, in der er Journalisten und Islamisten in einem Satz kritisierte. "Unter einem freiheitlichen Kanzler Kickl werden so einige wieder das Benehmen lernen. Und zwar vom Journalisten bis zum Islamisten", so Haimbuchner. (mae, 31.10.2023)