Der Mann liegt lächelnd im Krankenbett, seine Frau sitzt daneben und hält seine Hand.
Lawrence Faucette zwei Tage nach der Operation mit seiner Ehefrau Ann.
AP/University of Maryland School of Medicine/Mark Teske

Baltimore (Maryland) – Wenige Wochen nach der zweiten Transplantation eines Schweineherzens als Ersatzorgan ist der 58-jährige Empfänger gestorben. Nach der Operation am 20. September habe Lawrence Faucette, der an einer unheilbaren Herzkrankheit gelitten hatte, erhebliche Fortschritte gemacht, teilte die Universitätsklinik in Baltimore am Dienstag mit. In den vergangenen Tagen habe sein Herz jedoch erste Anzeichen einer Abstoßung gezeigt. Trotz aller Bemühungen sei er am 30. Oktober gestorben.

"Wir trauern um Herrn Faucette, einen bemerkenswerten Patienten, Wissenschafter, Marineveteranen und Familienvater, der einfach nur etwas mehr Zeit mit seiner liebevollen Frau, seinen Söhnen und seiner Familie verbringen wollte", sagte der zuständige Chirurg Bartley Griffith. Ann Faucette, die Frau des verstorbenen Patienten, sagte: "Er wusste, dass seine Zeit bei uns knapp war und dass dies seine letzte Chance war, etwas für andere zu tun." Ihr Mann hätte nie gedacht, dass er so lange überleben oder dem Transplantationsprogramm so viele Daten zur Verfügung stellen würde.

Einem ersten Patienten, dem 57-jährigen David Bennett, war im Jänner 2022 ebenfalls an der Uniklinik in Baltimore ein solches Organ implantiert worden. Nach der OP war der Zustand des schwerkranken Mannes zunächst relativ stabil, verschlechterte sich dann jedoch rapide. Rund zwei Monate nach der Transplantation war der Mann gestorben.

Die sogenannte Xenotransplantation – die Übertragung tierischer Organe auf den Menschen – wird schon seit den 1980er-Jahren erforscht. Schweine gelten dabei als besonders geeignet als Spender, weil ihr Stoffwechsel dem von Menschen ähnelt. Die größte Herausforderung auch bei menschlichen Organen sei aber, dass die Körper der Empfänger die Organe annähmen, hieß es von der Klinik. (APA, 1.11.2023)