Der Kern der Geschichte ist unumstritten: Apple hat eine Zeitlang bei älteren iPhones gezielt die Leistung des Prozessors gedrosselt – und zwar ohne die betroffenen Nutzerinnen und Nutzer darüber zu informieren. Erst als dieser Umstand durch Messungen eindeutig belegt wurde, gestand das Unternehmen dieses Verhalten ein, sprach aber von einer Schutzmaßnahme, um plötzliche Abschaltungen – und so eine potenzielle Beschädigung – älterer Geräte zu verhindern.

Vorgeschichte

Was folgte, war eine Rücknahme dieser Maßnahme sowie ein Eingeständnis Apples, dass man in Wirklichkeit Probleme mit dem Power Management der eigenen Geräte gehabt habe. Parallel dazu brach über Apple eine Flut an Klagen einher, so stimmte das Unternehmen etwa in den USA zu, Betroffenen eine Entschädigung im Gesamtvolumen von 500 Millionen US-Dollar zu zahlen.

iPhone 6 und 6 Plus
Zwei der Smartphones, die von der Drosselung betroffen waren: iPhone 6 (rechts) und 6 Plus.
Cremer / STANDARD

Das heißt aber nicht, dass die Affäre damit abgeschlossen wäre, droht dem Unternehmen nun doch weiteres Ungemach in einem anderen Land.

Nächste Runde

Das britische "Competition Appeal Tribunal" hat einen Antrag Apples auf die Einstellung einer Sammelklage wegen der iPhone-Drosselung abgelehnt. Damit läuft jenes Verfahren weiter, in dem von dem Unternehmen zwei Milliarden Dollar Schadenersatz gefordert werden.

Der konkrete Vorwurf lautet, dass Apple die iPhone-6- und iPhone-7-Serien sowie das iPhone SE mit Akkus ausgestattet hat, die nicht mit den Ansprüchen des genutzten Prozessors sowie des Betriebssystems mithalten konnten. Um das zu verschleiern, habe man zur Drosselung der Leistung mittels eines nachgelieferten Power-Management-Tools gegriffen.

Bei Apple reagiert man auf diesen Vorwurf mit den seit Jahren gewohnten Formulierungen: Man habe nie gezielt Geräte gedrosselt, um die Nutzer zum Upgrade auf neuere Hardware zu bringen. Auch grundlegende Probleme mit dem Akku habe es bei iPhones nie gegeben, mit der Ausnahme von manchen iPhone-6S-Modellen. (apo, 2.11.2023)