Wien – Ex-"Presse"-Chefredakteur Rainer Nowak steigt bei der "Kronen Zeitung" vom Kolumnisten zum Leiter eines "Superressorts" auf – der STANDARD berichtete bereits darüber. Diese Infos bestätigte am Mittwoch "Krone"-Chefredakteur Klaus Herrmann dem STANDARD: "Rainer Nowak wird per Jahresbeginn 2024 Leiter des Wirtschaftsressorts, die Ressorts Wirtschaft, Innen- und Außenpolitik werden in einem größeren Pool zusammengefasst, den ebenfalls Nowak leitet."

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Rainer Nowak avanciert bei der "Kronen Zeitung".
APA/GEORG HOCHMUTH

Hintergrund der Zusammenlegungen dürfte ein Sparpaket sein. Die "Kronen Zeitung" kämpft – wie andere Medienhäuser auch – mit geringeren Erlösen und sinkenden Auflagen. Der "Kurier", Partner der "Krone" in der gemeinsamen Verlagsgesellschaft Mediaprint, musste bereits ein Sparprogramm umsetzen.

Weiteres "Superressort" mit Budin

Ein weiteres "Superressort" soll "Krone"-Chronikjournalist Christoph Budin verantworten. Er dürfte die Führung über die Ressorts Inlandschronik, Auslandschronik und Gericht erhalten.

Rainer Nowak löst als "Krone"-Wirtschaftsressortleiter Georg Wailand ab. Der 77-Jährige ist ein Urgestein der "Krone" und seit 1971 bei der Zeitung an Bord. Wailand scheidet mit Jahresende aus seinen Funktionen als Wirtschaftsressortleiter und stellvertretender Chefredakteur aus, er soll aber der "Krone" verbunden bleiben.

Leiterin der Innenpolitik ist Ida Metzger, sie wechselte erst 2022 vom "Kurier" zur "Krone". "Ida Metzger ist und bleibt Teamleiterin Innenpolitik", so "Krone"-Chefredakteur Klaus Herrmann zum STANDARD. Außenpolitikchef ist Christian Hauenstein*.

Nowak und Schmid

Rainer Nowak schreibt seit ein paar Monaten eine Kolumne in der Sonntagsbeilage der "Kronen Zeitung". Zuvor war er langjähriger Chefredakteur, Herausgeber und Geschäftsführer der "Presse". Nowak stolperte über publik gewordene Chats mit Thomas Schmid, dem damaligen Generalsekretär im Finanzministerium. Wie berichtet, wollte Nowak ORF-Generaldirektor werden und erhoffte sich dabei Unterstützung von Schmid. Schmid wiederum wollte über Nowak Einfluss auf die Berichterstattung der "Presse" nehmen. Nowak betonte, dass das nicht passiert sei. Er entschuldigte sich aber für die "Tonalität und unangemessene Nähe", die aus den Chats hervorgehe. Nowak erklärte im November 2022 seinen Rückzug von seinen Funktionen in der "Presse". (Oliver Mark, 2.11.2023)