Graz – Der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) fordert strengere Regeln für Einbürgerungen. So soll die Option, die Staatsbürgerschaft schon nach sechs statt nach zehn Jahren zu erhalten, wieder fallen. Ein Sprecher Drexlers bestätigte am Sonntag auf APA-Anfrage entsprechende Medienberichte. Auch im Ö1-"Abendjournal" äußerte sich der Landeshauptmann. Die verkürzten Fristen solle man "überdenken". Es sei nicht akzeptabel Antisemitismus, Frauenfeindlichkeit und Homophobie zu "importieren", so der Landeshauptmann.

Interview mit dem neu angelobten steirischen Landeshauptmann Christopher Drexler (geführt von Colette Schmidt und Walter Müller), Grazer Burg, Hofgasse 15, 8010 Graz, am 6. 7. 2022.
Keine

2022 wurden in der Steiermark 1.460 Einbürgerungsanträge gestellt, wovon 921 genehmigt wurden. Heuer wurden im Bundesland im ersten Halbjahr 1.085 Anträge gestellt, genehmigt wurden nach derzeitigem Stand 202. Die stärksten Herkunftsländer waren die Türkei, Syrien, Afghanistan, Iran und Irak, was Drexler zu seiner Position bewege. Justizministerin Alma Zadić (Grüne) forderte Drexler auf, eine Gesetzesvorlage zu schaffen, um Chats von potenziellen Gefährdern besser überwachen zu können. Derzeit befinde man sich im "Blindflug".

Wie der Landeshauptmann weiter sagte, müsse man bei künftigen Staatsbürgern auf die "Akzeptanz unserer Werte" drängen. "Ich glaube, dass wir über eine wirkliche Glaubhaftmachung der Akzeptanz unserer Werte drängen müssen", sagte Drexler im Journal. Damit gemeint seien Werte wie Freiheit, Demokratie oder Rechtsstaatlichkeit. (APA, red, 6.11.2023)