Muslima
Vor allem Kopftuchträgerinnen bekommen den antimuslimischen Rassismus zu spüren.
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Die Dokustelle Islamfeindlichkeit und antimuslimischer Rassismus meldet einen massiven Anstieg von antimuslimischem Rassismus, seit die Hamas am 7. Oktober Israel überfallen hat. So nahm die Dokustelle seit Oktober 2023 mehr Fälle auf als insgesamt von Jänner bis September dieses Jahres.

"Besonders häufig ereignen sich Angriffe auf sichtbare Musliminnen, zum Beispiel indem sie aufgefordert werden, dorthin zurückzukehren, ,wo sie hergekommen seien‘", heißt es in einer Stellungnahme der Dokustelle.

Wohnanlagen beschmiert

Die Stelle berichtete, dass Wohnanlagen und muslimische Einrichtungen beschmiert worden seien, unter anderem mit dem Aufruf, Musliminnen und Muslime zu ermorden. Lehrer hätten explizit muslimische Schüler dazu aufgefordert, sich von den Hamas zu distanzieren. Auf Social Media würden Muslime mit Gewaltbereitschaft und Terrorismus gleichgesetzt. Außerdem würden auf Facebook und Co Muslime allein für den Antisemitismus in Österreich verantwortlich gemacht.

Die Dokustelle kritisiert, Politiker würden generalisierende Aussagen über Muslime machen. In den Medien werden aus Sicht der Dokustelle Generalverdächtigungen gegenüber Musliminnen und Muslimen normalisiert.

Die Dokustelle appelliert an alle, gesellschaftlicher Spaltung und jeder Form von Diskriminierung entgegenzuwirken. Ganz besonders spricht sie Personen an, die sich gegen Diskriminierung und für Menschenrechte einsetzen.

Bei der Dokustelle können Betroffene und Zeugen antimuslimischen Rassismus melden. Die Fälle werden nicht an die Polizei weitergeleitet. Außerdem bietet die Stelle rechtliche psychosoziale Beratung an. Die Arbeit wird von ehrenamtlichem Engagement und Fördermitteln getragen. Letztere kommen unter anderem von der Stadt Wien und der Europäischen Union. (Milena Wurmstädt, 7.11.2023)