Otto Wagner Areal 
Im denkmalgeschützten Pavillon 18 stehen nach der Sanierung ab Jänner 2027 Künstlern und Künstlerinnen 3500 Quadratmetern zur Verfügung.
David Bohmann

Wien – Die Stadt Wien schafft im Otto-Wagner-Areal ein "Atelierhaus Wien" und etabliert ein neues, über öffentliche Calls organisiertes, internationales Artist-in-Residence-Programm. Im denkmalgeschützten Pavillon 18 sollen nach der Sanierung und Revitalisierung ab Jänner 2027 bis zu 100 Künstlern auf 3500 Quadratmetern 23 Atelier- und Arbeitsräume, Präsentationsflächen, Werkstätten und Workshopräume sowie acht Wohnungen zur Verfügung stehen, hieß es am Mittwoch in einer Aussendung.

Auf der Baumgartner Höhe in Wien-Penzing werde "ein weit über Wien hinaus strahlender Kunst-Hotspot entstehen", wurde Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) zitiert. Nicht nur die Bildende Kunst, auch die Bereiche Literatur, Sprachkunst, Sound Art und Artistic Research sollen dabei angesprochen werden. Die Sanierung startet im Frühjahr 2024 und soll bis Herbst 2026 fertiggestellt sein. Der anschließende Garten erhält eine überdachte Open-Air-Bühnenplattform für öffentliche Veranstaltungen. Als Trägerorganisation für das Atelierhaus Wien fungiert – analog zu Kunsthalle Wien und Foto Arsenal Wien – die Stadt Wien Kunst GmbH.

Otto Wagner Areal
23 Atelier- und Arbeitsräume, Präsentationsflächen, Werkstätten und Workshopräume sowie acht Wohnungen werden geschaffen.
David Bohmann

Jugendstilensemble von 1907

Das 1907 eröffnete und unter Denkmalschutz stehende Jugendstilensemble wurde viele Jahrzehnte lang rein medizinisch genutzt. Zwar befindet sich auf einem Teil des Areals noch die Klinik Penzing, die bis 2032 endgültig stillgelegt werden soll. Doch durch die schon erfolgte Teilabsiedlung des Spitalsbetriebs wurden Pavillons frei, in denen die Stadt Kultur-, Wissenschafts- und Bildungseinrichtungen ansiedeln möchte.

Nachdem der Plan, die von der ungarischen Regierung de facto aus Budapest vertriebene private Central European University als Mieterin zu fixieren, im Vorjahr gescheitert ist, soll etwa das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes vom Alten Rathaus in der Innenstadt in den historisch schwer belasteten "Spiegelgrund"-Pavillon 15 ziehen. Dazu gibt es eine Reihe weiterer Ideen und Pläne für Nachnutzungen seitens der zuständigen Wiener Standortentwicklung GmbH. Im September bespielte die Kunstmesse Parallel Vienna drei Pavillons des Otto-Wagner-Areals. (APA, 8.11.2023)