Schreibt Bücher wie er singt: Nino aus Wien. Am Freitag erscheint sein Band
Schreibt Bücher, wie er singt: Nino aus Wien. Am Freitag erscheint sein Band "Kochbuch Take 16".
Florian Rainer

Es gibt Schlawiner, Schlawiener, das sind Schlawiner aus Wien, und dann noch die Schlaf- und Schlaffwiner und -wiener. Nino aus Wien ist von all diesen Schlas ein bisschen einer. Hauptberuflich ist er Der Nino aus Wien, als Autor verknappt er sich und lässt den Artikel weg. Als Nino aus Wien veröffentlicht er am Freitag ein Buch. Es heißt, und da blitzt der Schlawiner auf, "Kochbuch Take 16". Denn es ist natürlich eines nicht: ein Kochbuch.

Zwar kommen Kochshows und das leidige Essen als existenzielle Pflicht schon vor, nicht aber in gängiger Rezeptanmutung mit Fotos von vollen Fitnesstellern. Ninos Kochbuch ist eher ein Journal, das nicht am Tage hängt. Der bürgerlich Nino Mandl gerufenen Singer-Songwriter (Lieblingsband Beatles) hat in einer Mischung aus Lyrik und Prosa Schübe seines gut getarnten Ehrgeizes festgehalten. In 16 Kapiteln mit Namen wie "Halt die Ohren steif", "Dumm aber frech" oder knapp "Musik" behandelt er mit freejazzigem Satzzeicheneinsatz sein Leben als Musiker abseits der Bühne oder auf dem Weg dorthin.

Tschick im Mundwinkel

Nun gilt der 36-Jährige als eher maulfauler Zeitgenosse, mit einer Tschick im Mundwinkel ist halt leichter schweigen als reden. Geschwätzig fällt "Kochbuch" also nicht aus, nach 148 löchrig bedruckten Seiten ist man wieder raus – und nicht viel gescheiter als vorher. Ist ja kein Schulbuch, aber auch nur ein Werk, das sich bloß an jene wendet, die den Musiker kennen, die mit der Verschrobenheit seiner Songtexte etwas anfangen können, die mit dem schrulligen Charme der Person vertraut sind.

Unter diesen Vorzeichen kann man vielleicht etwas damit anfangen, wenn er schreibt: "Ist die Asfinag eigentlich bewaffnet? Leberknödelsuppe. Playstation: Ich bin die Presse, die Spieler, die Fans, der Trainer, der Fernsehkommentator. Der Präsident. Zum Glück nur im Kopf." Oder halt nicht. Da ist es in der Literatur wie in der Musik. (Karl Fluch, 21.11.2023)