Robert Plant hat die Fotografie von Lot Long in einem Antiquitätenladen entdeckt.
Robert Plant hat die Fotografie von Lot Long in einem Antiquitätenladen entdeckt.
IMAGO/Cover-Images

52 Jahre lang war nicht klar, wer da von dem legendären Cover des 1971 erschienenen, namenlosen Led-Zeppelin-Albums blickt. Brian Edwards, ein Forscher der University of the West of England, scheint das Rätsel jetzt gelöst zu haben: In einem Fotoalbum stieß er 2021 auf die Aufnahme von Lot Long, einem der Öffentlichkeit bis dato unbekannten Dachdecker. Von 1823 bis 1893 lebte dieser in dem kleinen Örtchen Mere in der Nähe von Salisbury.

Bisher war von der Plattenhülle nur bekannt, dass Led-Zeppelin-Sänger Robert Plant die abgebildete Fotografie in einem Antiquitätenladen gefunden haben soll – fälschlicherweise wurde diese lange sogar für ein Ölgemälde gehalten. Wie der "Guardian" jetzt berichtet, stolperte der Historiker Edwards bei der Vorbereitung für eine Ausstellung im Wiltshire Museum über das Original, während er in einem Fotoalbum mit dem lauschigen Titel "Erinnerungen an einen Besuch in Shaftesbury.

Whitsuntide 1892. Ein Geschenk an Tantchen von Ernest" blätterte. Rund 100 Fotos waren darin enthalten, darunter Landschaftsaufnahmen, Straßenszenen und Arbeiterporträts. Und Lot Long, jener graubärtige, ledrige Mann mit einem Bündel Haselnusssträuchern auf dem Rücken.

Das berühmte Led Zeppelin Cover.
Das berühmte Led Zeppelin Cover.
Atlantic

Der Fotograf war Ernest Howard Farmer, der erste Direktor der Schule an der Regent Street Polytechnic, die heute zur University of Westminster gehört. 2024 wird dem Fotografie-Pionier eine Ausstellung im Wiltshire Museum gewidmet. Ebendort soll die Originalaufnahme des Led-Zeppelin-Covers zu sehen sein.

Vor der Veröffentlichung von "Led Zeppelin IV", wie das Album inoffiziell genannt wird, hat ein Presseagent Jimmy Page, Robert Plant, John Paul Jones und John Bonham angeblich "beruflichen Selbstmord" prophezeit. Er sollte irren: Mit 37 Millionen verkauften Tonträgern wurde es zur erfolgreichsten Veröffentlichung der Band. (red, 8.11.2023)