Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) und Staatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) initiierten die Vertrauensstelle vera* im Herbst 2022 vor.
Vizekanzler Werner Kogler und Staatssekretärin Andrea Mayer (beide Grüne) initiierten die Vertrauensstelle Vera* im Herbst 2022.
APA/ROLAND SCHLAGER

Wien – 90 Personen haben sich bisher an die Vertrauensstelle Vera*, die als Anlaufstelle für Betroffene von Belästigung und Gewalt im Kunst- und Kulturbetrieb im Vorjahr geschaffen wurde, gewandt. Drei Viertel der gemeldeten Fälle ereigneten sich im beruflichen Kontext, wobei 75 Prozent der Betroffenen weiblich sind, teilte der Verein in einer Aussendung mit.

Am häufigsten wurden Missstände im Theaterbereich (24 Prozent) an Vera* herangetragen. Dahinter folgten der Musikbereich (19 Prozent) und der Filmbereich (12 Prozent). In vielen Fällen lag eine Kombination aus unterschiedlichen Gewaltarten vor. Strukturelle Gewalt wiesen 39 Prozent der Fälle auf. Auch sexualisierte (36 Prozent) und psychische Gewalt (32 Prozent) waren häufig vertreten. "Der Rückblick auf das erste Jahr Vera* bestätigt den Bedarf an einer auf den Kunst- und Kulturbereich spezialisierten Vertrauensstelle", meinte Geschäftsführerin Clara Gallistl.

Den Grundstein für die Vertrauensstelle legte ein Nationalratsbeschluss aus dem Jahr 2021. Unter dem Dach von Vera* ist nicht nur die "Vertrauensstelle gegen Machtmissbrauch, Belästigung und Gewalt in Kunst und Kultur" aktiv, sondern auch der Verein "100 % Sport", der sich für "Safe Sport" und Genderkompetenz einsetzt. Die Subventionshöhe für das Startjahr betrug in Summe 350.000 Euro. (APA, 9.11.2023)