Brie Larson als Captain Marvel in
Brie Larson als Captain Marvel in "The Marvels". Ihr erster Soloauftritt war mit 153,4 Millionen Dollar noch deutlich erfolgreicher.
AP/Laura Radford

Bei dem mittlerweile 33. Film aus dem Marvel Cinematic Universe (MCU) stellen sich beim Publikum nun endgültig Ermüdungserscheinungen ein. Eigentlich waren die Superheldenfilme Kassenschlager, seit Iron Man 2008 zum ersten Mal über die Leinwände flog. 102 Millionen Dollar nahm man damals am Eröffnungswochenende ein, und das war erst der Beginn des regelrechten Hero-Hypes.

Von diesen Zahlen können The Marvels nur noch träumen: Mit 47 Millionen Dollar in den USA und Kanada verzeichnete die Marvel-Maschinerie ihr schwächstes Startergebnis jemals. Selbst der bisher schlechteste Filmstart aus dem Hause Disney mit 57,2 Millionen Dollar, Ant Man aus dem Jahr 2015, wurde also um knapp zehn Millionen unterboten. Auch in Vor-Disney-Zeiten war kein Film jemals so mäßig erfolgreich: Der bisherige Tiefpunkt mit The Incredible Hulk lag 2008 bei 55,4 Millionen Dollar.

Marvel Studios' The Marvels | Official Trailer
Marvel Entertainment

Schockierend wirken diese Zahlen vor allem dann, wenn man sich die Produktionskosten ansieht. Das Budget belegt mit unfassbaren 274,8 Millionen Dollar den vierten Platz der teuersten Marvel-Filme, darüber liegen nur Endgame, Infinity War und Age of Ultron. Brie Larson spielt in dem neuen Teil The Marvels zusammen mit Teyonah Parris als Monica Rambeau und Iman Vellani als Ms. Marvel eine Hauptrolle, ihr erster Marvel-Soloauftritt in Captain Marvel war mit 153,4 Millionen Dollar noch deutlich erfolgreicher.

Niederschmetternde Ergebnisse

Auch außerhalb Nordamerikas fährt The Marvels niederschmetternde Ergebnisse ein. 63,3 Millionen Dollar spielte der Film außerhalb seines Heimatmarktes ein, das weltweite Ergebnis beläuft sich also auf insgesamt 110,3 Millionen Dollar – auch das bedeutet das umsatzschwächste Premierenwochenende, das MCU jemals verzeichnet hat.

Die Kritikerstimmen fielen schon im Vorfeld gemischt aus, DER STANDARD nannte The Marvels "halbseidenes Sandalenkino". Eine Übersättigung an Heldenproduktionen in der Marvel-Disney-Industrie machte sich schon länger breit: immer schlechtere Streamingzahlen beim hauseigenen Anbieter Disney+, sinkende Besucherzahlen in den Kinos. Ausreißer war in jüngerer Zeit nur Guardians of the Galaxy Vol. 3, der im Mai 2023 in Nordamerika mit 118 Millionen Dollar startete. (red, 14.11.2023)