Ein Mann wird, mutmaßlich ermordet, aus dem Neckar geborgen. Gerichtsmediziner Daniel Vogt (Jürgen Hartmann) erkennt seinen Jugendfreund, der schwerkrank war, und den er vor dessen Tod nicht zurückgerufen hat. Den Tatort-Ermittlern Sebastian Bootz (Felix Klare) und Thorsten Lannert (Richy Müller) sagt er das nicht und beginnt, auf eigene Faust nachzuforschen. Schwerfällig findet die Stuttgarter Zeitung den Tatort: Vergebung am Sonntagabend, erwartbar der STANDARD, der Süddeutschen gefiel die "starke Präsenz" von Jürgen Hartmann. Wie sehen Sie den neuen Sonntagskrimi?

Starke Präsenz

"Die starke Präsenz des Rechtsmediziners in dem Film von Katharina Adler (Buch) und Rudi Gaul (Buch und Regie) hat Darsteller Jürgen Hartmann selbst angeregt. Eine gute Idee!", findet Claudia Fromme in der Süddeutschen Zeitung. Denn das "fordert die Kommissare heraus, den Fall anders anzugehen, fordert die Menschen vor den Bildschirmen heraus, den Fall mit anderen Augen zu sehen. Vor allem, weil Hartmann seinen Job verdammt gut macht."

Die peinigenden Erlebnisse seiner Kindheit hatte Daniel Vogt (Jürgen Hartmann) lange aus seinem Bewusstsein gesperrt. Aber nach dem Tod seines Jugendfreundes geht das nicht mehr.
Die peinigenden Erlebnisse seiner Kindheit hatte Daniel Vogt (Jürgen Hartmann) lange aus seinem Bewusstsein gesperrt. Aber nach dem Tod seines Jugendfreundes geht das nicht mehr.
ORF/SWR/Benoît Linder

Schwunglos und lethargisch

Für Adrienne Braun (Stuttgarter Zeitung) kommt "der neue Fall des Stuttgarter Teams, dessen Kommissare ja ohnehin oft schwunglos und lethargisch wirken, etwas schwerfällig daher". Ein Trost ist ihr: "Immerhin, die Kamera (Stefan Sommer) versucht, optisch zu verführen mit sorgfältig gewählten Detailaufnahmen, Slowmotion oder kunstvoll komponierter Drohnenaufnahme."

Dr. Vogt (Jürgen Hartmann) wirkt auf Sebastian Bootz (Felix Klare) und Thorsten Lannert (Richy Müller) stiller als sonst, als er die Leiche begutachtet, die der Bagger aus dem Fluss gezogen hat.
Dr. Vogt (Jürgen Hartmann) wirkt auf Sebastian Bootz (Felix Klare) und Thorsten Lannert (Richy Müller) stiller als sonst, als er die Leiche begutachtet, die der Bagger aus dem Fluss gezogen hat.
ORF/SWR/Patricia Neligan

Keine Spannung

Die "Salamitaktik" des Gerichtsmediziners, immer nur zuzugeben, was ohnehin bekannt ist, moniert Birgit Baumann im STANDARD: "Vielleicht hätte absolute Offenheit von Anfang an dem Tatort gutgetan. Wer weiß ... So aber kommt keine Spannung auf, kein Erschauern, nichts, der schwäbischen Salami fehlt die Würze."

Aber auch Baumanns TV-Tagebuch findet Gutes im Sonntagskrimi: "Es gibt auch helle Momente: Rückblicke auf heitere und unbeschwerte Sommertage am Wasser etwa. Und dazu eines der schönsten Gedichte des 19. Jahrhunderts über den "Fluss des Vergessens": Lethe von Conrad Ferdinand Meyer. Allein für dieses lohnt sich das Einschalten absolut."

Sebastian Bootz (Felix Klare) und Thorsten Lannert (Richy Müller) haben den Verdacht, dass Sandra Döbele (Ulrike C. Tscharre) ihren Mann mit einer Überdosis getötet haben könnte. Und dass Daniel Vogt (Jürgen Hartmann) sie schützen will.
Sebastian Bootz (Felix Klare) und Thorsten Lannert (Richy Müller) haben den Verdacht, dass Sandra Döbele (Ulrike C. Tscharre) ihren Mann mit einer Überdosis getötet haben könnte. Und dass Daniel Vogt (Jürgen Hartmann) sie schützen will.
ORF/SWR/Patricia Neligan

Und wie sehen Sie den Sonntagskrimi?

Schwerfällig oder starke Präsenz oder immerhin schöne Bilder? Wie sehen Sie den "Tatort: Vergebung" am Sonntagabend? Wir sind gespannt auf Ihre Meinung im Forum! (red, 19.11.2023)