Das Bild zeigt Apples Vision Pro in Betrieb.
Das Mixed-Reality-Headset lässt jetzt schon lange auf sich warten. Das hat mehrere Gründe.
Apple

Die Erwartungen an Apples Vision Pro sind enorm hoch. In Kombination mit einer offenbar sehr aufwendigen Fertigung des Mixed-Reality-Headsets sorgt das immer wieder für ein Verschieben des Marktstarts. Ursprünglich war eine Einführung im Januar 2024 geplant, es scheint allerdings, als würde Veröffentlichung erneut leicht verschoben werden müssen. Apple hat zwar lediglich einen "Launch zu Beginn des nächsten Jahres" in den USA bestätigt, und kein genaues Datum angegeben. Wie aus dem aktuellen Newsletter von Apple-Insider Mark Gurman zu vernehmen ist, dürfte vor März nicht mit einem Debüt von Vision Pro zu rechnen sein.

Vision Pro stellt für Apple einen bedeutenden Schritt dar, weil das Unternehmen damit eine in neue Geräte-Kategorie einsteigt. Noch dazu betritt man einen Markt, an dem sich viele namhafte Hersteller in der Vergangenheit schon die Zähne ausgebissen haben. Virtual Reality und Mixed Reality sind noch nicht bei der Masse angekommen. Marktbeobachter gehen davon aus, dass Apple grundsätzlich das Potenzial hätte, eine alternative Realität salonfähig zu machen. Für einen Preis von 3.500 Dollar ist allerdings davon auszugehen, dass Vision Pro in einem ersten Schritt bestenfalls nur den Grundstein für nachfolgende, massentaugliche (=deutlich günstigere) Geräte legen kann.

Zuerst nur in den USA verfügbar

Im Gegensatz zu anderen Produkten wird Vision Pro zunächst ausschließlich in den USA verfügbar sein, Märkte in anderen Ländern folgen erst später im Verlauf des Jahres. Gut möglich also, dass in Österreich nicht vor der zweiten Jahreshälfte mit der futuristisch anmutenden Brille zu rechnen ist. Auch Apples Strategie für den Verkauf des Vision Pro ist also ziemlich exklusiv und konzentriert sich auf den Direktvertrieb, also entweder in ihren Stores oder online. Das bedeutet, dass das Headset nicht bei Drittanbietern zu finden sein wird, wodurch Apple mehr Kontrolle über das Kundenerlebnis mit diesem neuen Produkt ausüben kann.

Ein wichtiger und logistisch problematischer Aspekt bei der Einführung des Vision Pro sind die vielfältigen Konfigurationsmöglichkeiten. Technisch ist das Konzept offenbar darauf angewiesen, dass Apple Stores sehr viele Artikel dazu auf Lager haben müssen, einschließlich verschiedener Kopfbandgrößen und unterschiedlicher Linsen, um einer breiten Palette von Kundenbedürfnissen gerecht werden zu können.

Frühlingsstart

Entscheidend ist bei einer Einführung in diesem Kontext nicht zuletzt die Softwareentwicklung. Aktuelle Updates deuten darauf hin, dass die Teams von Vision Pro sich auf einen Start im Januar vorbereitet hatten. Die neueste Beta-Version von visionOS enthält entsprechende Onboarding-Videos und Materialien, die typischerweise auf eine bevorstehende Veröffentlichung hindeuten. Darüber hinaus soll die aktuelle iOS 17.2-Beta Funktionen enthalten, die den Vision Pro ergänzen, wie zum Beispiel besondere Fähigkeiten bei der Erstellung von Videos auf den neuen iPhone 15 Pro-Modellen.

Gurmans Vorhersage eines Starts im März entspricht Apples vergangenen Strategien, ähnlich der Einführung der allerersten Apple Watch. Dieser Zeitplan deutet darauf hin, dass Apple möglicherweise ein Medienevent im Frühjahr abhalten könnte, um das Headset vorzustellen. Eine solche Veranstaltung würde Apple eine weitere Plattform bieten, um die neue Fähigkeiten und Apps des Headsets zu demonstrieren, von denen einige während der WWDC-Enthüllung im Juni noch nicht fertig waren. (red, 19.11.2023)