Polizeiabsperrung vor dem Parlament.
Polizeiabsperrung vor dem Parlament.
Standard/Harald Fidler

Wien – Klimaaktivistinnen und -aktivisten der Letzten Generation haben am Dienstag für ein neuerliches Verkehrschaos in Wien gesorgt: Sie blockierten im Laufe des Vormittags rund vier Dutzend Kreuzungen, verließen die Straßen jedoch immer auf polizeiliche Anweisung, um kurz darauf an anderer Stelle wieder aktiv zu werden. Um 15.30 Uhr betonierten sich auch Aktivisten auf dem Ring in der Höhe des Parlaments fest.

Sieben Aktivisten wurden festgenommen, weiteren sechs stand dies nach der Ablösung von der Fahrbahn bevor, berichtete Marina Hagen-Canaval, Sprecherin der Letzten Generation, der APA. Die Feuerwehr half der Polizei mit schwerem Gerät aus. Wie ein Sprecher der APA berichtete, mussten die Aktivisten von der Fahrbahn geschremmt werden. Der ÖAMTC berichtete abschnittsweise "von erheblichen Verzögerungen am Ring und auf der Zweierlinie". Mittlerweile würden sich die Staus jedoch allmählich auflösen, hieß es von einem Sprecher.

Beim Parlament werde am Dienstag das sogenannte "Zukunftsbudget" besprochen, hieß es von der Letzten Generation. "Eine Zukunft haben wir aber nur, wenn die Politikerinnen und Politiker endlich ihrer Verantwortung nachkommen und die Empfehlungen des Klimarates umsetzen, anstatt von 'Akkuseitenschneidern' für die Polizei zu fantasieren", so Sprecherin Laila Fuisz.

Protest am Vormittag

Am Vormittag waren die Westeinfahrt, der Matzleinsdorfer Platz bei der Triester Straße und der Franz-Josefs-Kai, aber auch die Franzensbrücke, der Ring vor dem Parlament und die Linke Wienzeile von den Blockaden betroffen. Entsprechende Staus waren die Folge. Eine Sprecherin der Letzten Generation berichtete auf APA-Anfrage, dass einige der mehr als 70 am Dienstag beteiligten Mitglieder so begeistert gewesen seien, dass sie im Lauf des Tages noch weitermachen wollten.

"Wir werden unsere Proteste ausweiten", hatte Sprecherin Fusiz zuvor zu dem von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) am Vortag angekündigten härteren Vorgehen gemeint. "Ich erwarte von Nehammer entschlossenes Vorgehen gegen die Klimakrise. Uns härtere Strafen anzudrohen ist nicht zielführend. Wenn Nehammer endlich die Empfehlungen des Klimarates umsetzt, sind wir sofort runter von der Straße." (APA, 21.11.2023)