Venedig – Venedig testet ab kommendem Frühjahr die Einhebung von Eintrittsgeld für Tagestouristen. An besonders besucherstarken Tagen und Wochenenden müssten Touristen dann von 8.30 bis 16 Uhr fünf Euro Eintrittsgeld bezahlen, teilte Bürgermeister Luigi Brugnaro am Donnerstag mit. Das Eintrittsgeld werde an 29 Tagen im Jahr 2024 erhoben: vom 25. bis 30. April, vom 1. bis 5. Mai und an allen übrigen Wochenenden (samstags und sonntags) bis zum 13. und 14. Juli.

Davon ausgenommen ist das Wochenende zum Tag der Republik (1. bis 2. Juni). Einwohner und in der Gemeinde Venedig geborene Personen, Immobilienbesitzer (auch wenn sie nicht in Venedig wohnen), Studenten und Arbeitnehmer müssen kein Eintrittsgeld zahlen. Für andere Kategorien wie Kinder unter 14 Jahren, Behinderte und Begleitpersonen besteht zwar eine Buchungs-, aber keine Zahlungspflicht.

Die Eintrittsgebühr soll das Gedränge in der Lagunenstadt mildern.
Die Eintrittsgebühr soll das Gedränge in der Lagunenstadt mildern.
IMAGO/nordphoto GmbH/Straubmeier

Die Web-Plattform für die Buchung wird ab dem 16. Jänner 2024 in Betrieb sein. "Wir werden Zugänge einrichten, die von unseren Beamten besetzt werden, und wir werden stichprobenartig eine Überprüfung des QR-Codes verlangen, den Tagestouristen haben müssen. Es werden zwei Zugangstore eingerichtet, für Einwohner und Nichteinwohner", sagte der Stadtchef. Die Zugangsgebühr wird nicht für die kleineren Inseln wie Malamocco gelten.

"Weltweit kein Vorbild dieser Art"

"Das ist ein weltweit einmaliges Experiment. Die Stadt ist komplex und zerbrechlich. Wir sind verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen, weil es im historischen Zentrum zu bestimmten Zeiten des Jahres ein Gedränge gibt, das wir reduzieren müssen. Ich möchte noch einmal betonen, dass es sich um einen Test handelt, der uns mehr kosten wird, als wir einnehmen", sagte Brugnaro. Tourismusstadtrat Simone Venturini wies darauf hin, dass "es weltweit kein Vorbild dieser Art gibt". "Wir haben an diesem System lange experimentiert und daran arbeiten müssen. Es war ein jahrelanger Weg, wir sind die erste Stadt der Welt, die versucht einzugreifen, um den Massentourismus zu regeln", so Venturini.

Venedig kämpft seit Jahren gegen Touristenanstürme und versucht immer wieder mit verschiedenen Strategien, den Massenandrang zu bewältigen. Das Eintrittsgeld soll nach Angaben des Bürgermeisters vor allem in die Instandhaltung und Reinigung der Stadt fließen. (APA, 24.11.2023)