Innenminister Gerhard Karner und der Generaldirektor der Österreichischen Staatsdruckerei Helmut Lackner mit einem großen Reisepass
Innenminister Gerhard Karner (ÖVP, links) und der Generaldirektor der Österreichischen Staatsdruckerei, Helmut Lackner, mit einem großen Reisepass.
APA/HELMUT FOHRINGER

Wien – Das Innenministerium hat am Freitag einen neuen Reisepass vorgestellt. Darin soll achtmal das Foto der Besitzerin oder des Besitzers vorkommen. "Die Fälscher sollen es versuchen, sie werden sich am neuen Reisepass die Zähne ausbeißen", sagte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) bei der Präsentation.

Dem Ressortchef zufolge handelt es sich um die größte Modernisierung seit 2009. Das Dokument entstand in Zusammenarbeit mit Staatsdruckerei, Bundeskriminalamt und den Landeskriminalämtern Niederösterreich und Burgenland. Kippeffekte, Wasserzeichen und nur unter UV-Licht sichtbare Komponenten prägen den Reisepass. Fälschungssicherheit stand im Vordergrund, sagte Karner.

Neuerungen gibt es gegenüber den älteren Modellen bei der Datenseite. Analog zum Führerschein ist die Datenseite nun aus Polycarbonat, laut dem Generaldirektor der Staatsdruckerei, Helmut Lackner, "widerstandsfähig und fälschungssicher". Das Passfoto findet sich allein auf der Datenseite dreimal, auf der ersten Papierseite weitere drei Mal.

Neuer Reisepass "auch schön"

Daneben sollte er serviceorientiert sein. Menschen mit Sehbehinderungen werden nun zumindest am Cover leichter erkennen können, dass es sich um den Pass handelt: Das Wort "Österreich" findet sich auf der Vorderseite des Einbands auch in Brailleschrift. Im Inneren sucht man solche Erleichterungen allerdings weiter vergeblich. Auf der Rückseite findet sich ebenfalls eine Prägung: nämlich der Schriftzug "Ostarrichi".

Das Design hat sich gegenüber dem Vorgängermodell ebenfalls geändert. Der neue Pass hat den Bundesadler nicht mehr zentriert auf dem Cover, sondern rechts oben. Das Papier ist von der Bundeshymne und dem Motto "Land der Berge" inspiriert. Stilisierte Grenzberge (auch der inneren Landesgrenzen) zieren die Seiten. Die beiden Mittelseiten sind beispielsweise mit dem Großglockner versehen. "Auch schön sollte er sein", sagte Karner.

"Für die Bürgerinnen und Bürger ändert sich bei der Beantragung, bei den Kosten und der Zustellung nichts", sagte Karner. Man kann das Dokument österreichweit bei mehr als 1.000 Stellen, darunter 800 Gemeinden, beantragen. Die Kosten betragen im Regelfall 75,90 Euro, das Dokument wird rund fünf Arbeitstage nach dem Antragstag zugestellt. Soll es schneller gehen, wird es teurer: Für einen Expresspass, der zwei bis drei Arbeitstage nach dem Antragstag kommt, sind es 100 Euro, für einen Ein-Tages-Expresspass 220 Euro. Für Kinder bis zwölf Jahre kostet er 30 Euro, unter zwei Jahren ist er gratis. (red, APA, 24.11.2023)