Leica MP-60
Die MP-Serie wurde speziell für Reportagefotografie in begrenzter Stückzahl hergestellt.
Leica Camera Classics

Bei einer Versteigerung des Auktionshauses Leitz Photographica Auction am 24. und 25. November im Wiener Hotel Bristol fanden zwei seltene, schwarzlackierte Leica MPs für 1,44 bzw. 1,32 Millionen Euro – jeweils inklusive Premium, also dem Aufgeld von 20 Prozent für das Auktionshaus – neue Eigentümer. Ursprünglich auf je 700.000 bis 800.000 Euro geschätzt, übertrafen beide Kameras die Erwartungen somit deutlich. "Beide MPs sicherten sich damit einen Platz in den Top Ten der teuersten Kameras aller Zeiten", sagt Alexander Sedlak, Geschäftsführer des Auktionshauses.

Schauspieler und Fotograf

Insgesamt wurden nur 412 Exemplare der MP-Serie hergestellt, davon 141 in Schwarzlack. Das alleine sorgte für ein entsprechend hohes Interesse, hinzu kommt jedoch ein prominenter Vorbesitzer: Sie stammen aus dem Fundus von Yul Brynner, der unter anderem für seine Rollen in Filmen wie "The King and I" (1956) und "Die glorreichen Sieben" (1960) bekannt ist.

"Dass der Filmstar abseits der Leinwand auch ein begnadeter Fotograf war, ist selbst vielen eingefleischten Brynner-Fans nicht bewusst", sagt Sedlak. Seine Kameras begleiteten ihn stets auf diverse Filmsets und auf Reisen durch Europa. Brynners fotografisches Werk umfasst mehr als 8.000 Aufnahmen, einige davon wurden am 24. November bei der Fotografie-Auktion "Shaping Visions" in Wien versteigert. Eine Sonderedition seiner Fotografie von Schauspielerin Audrey Hepburn, aufgenommen bei einer Gondelfahrt in Venedig im Jahr 1965, ging um 14.400 Euro (inklusive Premium) an einen neuen Besitzer.

Yul Brynners Fotografie
Yul Brynners Fotografie "Audrey Hepburn in Venice, 1965".
Leitz Photographica Auction – Yul Brynner

Versteigert wurden außerdem zwei weitere Kameras mit einem entsprechenden Sammlerwert: Eine "Leica M10-P 'Ghost Edition' for Hodinkee" kam letztlich auf 18.000 US-Dollar, eine Leica M10 Monochrom von Jason Momoa, die der "Aquaman"-Schauspieler gravieren hatte lassen, auf 5.400 Dollar. (stm, 27.11.2023)