René Benko in Freizeitlook, mit Sonnenbrille und in weißem T-Shirt
René Benkos Vermögen schmilzt in der Krise.
APA/Georg Hochmuth

Wenn es bergab geht, geht es schnell bergab. Das erfährt derzeit wohl auch René Benko, dessen Vermögenswerte dahinschwinden. Laut US-Magazin Forbes sind sie binnen weniger Monate um rund die Hälfte geschrumpft: Im vorigen Sommer hat das Magazin das Nettovermögen des Signa-Gründers noch mit umgerechnet rund 5,5 Milliarden Euro bewertet, jetzt im November sind es noch 2,8 Milliarden. Der 46-jährige Tiroler ist damit von Platz 425 der Weltreichsten aller Reichen auf Platz 1.105 abgestürzt. Das Forbes-Ranking stellt auf den Wert der Anteile ab, die jemand hält.

Genau genommen gibt es ja auch sehr viel Vermögen, das Benko zwar zugeordnet wird, dessen direkter Eigentümer er aber gar nicht ist. "Seine" Yacht etwa oder "sein" Flieger, denn die Vermögensverhältnisse sind verschachtelt und kompliziert. Privat gehöre Benko – verhältnismäßig, natürlich – wenig, sagt ein mit den Dingen Vertrauter, der Benkos Vermögen auf einen maximal zweistelligen Millionenbetrag schätzt.

Die Villa in Igls, die die Familie bewohnt, gehört zum Beispiel der Schlosshotel Igls Betriebs GmbH & Co KG, die (zum Teil indirekt) der Laura-Privatstiftung gehört. Sie wurde von Benko und seiner Mutter gestiftet. Die jüngste im Firmenbuch hinterlegte Bilanz der Hotelgesellschaft von +2017 wies ein negatives Eigenkapital von 451.000 Euro aus.

Abenteuer Baustelle

Die Schlosshotel Igls Betriebs GmbH & Co KG hatte das Areal samt Luxushotel 2016 gekauft – sie ließ sich das 6.000 Quadratmeter große Areal laut Vertrag 11,1 Millionen Euro kosten – allerdings ohne Inventar des "allseits bestens bekannten (...) Schlosshotel Igls". Zudem wurde 2018 ein Dienstbarkeitsvertrag mit der Stadt Innsbruck geschlossen, laut dem das Bauvorhaben "die Erhaltung und Entwicklung des Siedlungsraumes" unterstütze. Die neue Eigentümerin verpflichtete sich darin, Bäume zu erhalten bzw. zu pflanzen.

Benko ließ das Hotel damals abreißen und ein eher pompöses Haus samt Schwimmbad und absenkbarer Terrasse und Grottenlandschaft errichten. Schon der Bau des mit schusssicheren Fenstern und Türen ausgestatteten Anwesens dürfte ein Ereignis gewesen sein, schildern Involvierte: Die Baustelle sei Tag und Nacht bewacht worden, Fotografieren strikt verboten gewesen. Der von Benko angeblich gewünschte Hubschrauberlandeplatz wurde nicht genehmigt, auch eine Untertunnelung Richtung Ort und Schule gibt es nicht.

Signa hat sich in Villa eingemietet

Seit 1. Dezember 2021 ist laut Grundbuch übrigens die Signa-Holding per Bestandsvertrag in die Villa eingemietet, wie auch die Tiroler Tageszeitung berichtet. Wie oder wofür die Signa die Villa nützt, ist nicht bekannt.

Zudem erschließt sich aus dem Grundbuch, dass die Immobilie im Juli an die Liechtensteinische Landesbank Österreich verpfändet wurde, für einen 15-Millionen-Euro-Kredit. Ohne Zustimmung der Bank darf die Liegenschaft nun nicht mehr veräußert werden. Die Villa liegt übrigens nach wie vor in einem als Tourismusgebiet gewidmeten Areal. (Renate Graber, 29.11.2023)