Von welchen Medienmenschen wird man 2024 mehr hören? Von Johannes Bruckenberger jedenfalls, und das schon heute, Freitag. ORF-Generaldirektor Roland Weißmann will in einem seiner internen "ORF-Foren" offiziell kundtun, welche drei Chefredakteure und Chefredakteurinnen ab heute, Freitag, Österreichs größte Redaktion mit mehr als 360 Journalistinnen und Journalisten auf dem Küniglberg leiten. Bruckenberger ist einer davon.
Mehr ungültige Stimmen
Der 55-jährige Journalist arbeitete über Jahrzehnte bei der APA, als Medienredakteur, stellvertretender Chefredakteur, Innenpolitikchef und schließlich ab 2019 Chefredakteur. Mit seiner Bewerbung für die ORF-Chefredaktion – von der man in der Branche seit Monaten ausgegangen war – legte er die APA-Chefredaktion im Oktober 2023 zurück. Stellvertreterin Maria Scholl übernahm.
13 Bewerberinnen und Bewerber durchliefen in den vergangenen zwei Wochen, wie im ORF für Führungspositionen üblich, Managementhearings und Hearings vor der Redaktion samt Abstimmung unter den 368 Redakteurinnen und Redakteuren des ORF-Newsrooms nach den sechs ausgeschriebenen Positionen: Chefredakteur:in und Vize für Sendungen, Chefredakteur:in und Vize für Ressorts sowie Chefredakteur:in und Vize für Breaking News, Kurznachrichten und Social Media.
Für die Chefredaktion Sendungen bewarb sich neben Bruckenberger auch "Im Zentrum"-Moderatorin Claudia Reiterer. In dieser Abstimmung fanden bemerkenswert viele Redakteurinnen und Redakteure keinen Wunschkandidaten: Von 283 abgegebenen Stimmen waren 103 ungültig – und damit die größte Gruppe. Bruckenberger machte mit 102 Stimmen das Rennen, Reiterer erhielt 78.
Bruckenberger ist, wenn er den Job antritt, in der Chefredaktion zuständig für Sendungsteams wie jene der Radio-"Journale" und der "ZiB 2", seine Stellvertreterin ist Eva Karabeg. Die Zuständigkeit für ORF.at wanderte noch zum News-Chefredakteur – Sebastian Prokop mit Stellvertreterin Inka Pieh. Die bisherige Radio-Chefredakteurin Gabi Waldner-Pammesberger leitet mit Vize Christian Staudinger die multimedialen Ressorts – deren Leitung als Nächstes ausgeschrieben wird. Als Innenpolitikchef dürfte der interimistische Radio-Ressortleiter Klaus Webhofer gute Karten haben. Noch viele Kandidaten und Kandidatinnen für die STANDARD-Serie "Medienmenschen 2024". (Harald Fidler, 1.12.2023)