Österreichs größte Newsredaktion mit rund 400 Journalistinnen und Journalisten, der ORF-Newsroom auf dem Küniglberg, ist einen Schritt weiter auf dem Weg zu einer neuen Chefredaktion. Montag und Dienstag dieser Woche stellten sich 13 Kandidatinnen und Kandidaten den Managementhearings vor vier Assessoren aus dem ORF-Management und dem ORF-General als Auftraggeber. Kommende Woche treten die Bewerberinnen und Bewerber für drei Chefredakteursjobs und drei Stellvertreter vor der Redaktion in Hearings und zu einer Abstimmung an.
Bis 1. Dezember bestellen
Die neuen Chefredakteurinnen und Stellvertreter sollen bis 1. Dezember dieses Jahres bestellt sein und nach Möglichkeit auch gleich ihren Dienst antreten. Vor dem großen Wahljahr 2024 mit EU- und Nationalratswahl sollten sie rasch in neuer Funktion in die Gänge kommen.
Die Entscheidung über die künftige Besetzung der ORF-Chefredakteure trifft der Alleingeschäftsführer des ORF, also ORF-Generaldirektor Roland Weißmann. Zur Entscheidungsfindung sollen die Empfehlungen der Assessoren und das Abstimmungsergebnis der Redaktion beitragen. Das Votum der Redakteurinnen und Redakteure ist nicht bindend, der ORF-General muss eine abweichende Entscheidung gegenüber der Redaktionsvertretung aber schriftlich begründen.
Die Hearings vor der Redaktion sind Montag bis Mittwoch kommender Woche angesetzt, danach stimmen die Redakteurinnen und Redakteure bis Freitagnachmittag (24. November) ab.
Je 40 Minuten (oder mehr) konnten 13 Bewerberinnen diese Woche ihre Vorstellungen für drei Chefredakteursjobs beziehungsweise Stellvertreter vier Assessoren aus dem ORF-Management präsentieren und deren Fragen beantworten. Die vier Assessoren stellen im Anschluss gegenüber dem ORF-Generaldirektor fest, ob die Bewerberinnen und Bewerber aus ihrer Sicht für die Funktion geeignet sind. Auf die Assessoren müssen sich ORF-Chef und Betriebsrat einigen. Diesmal waren das nach STANDARD-Infos Radiodirektorin Ingrid Thurnher und Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz an einem der beiden Hearingtage sowie die Landesdirektoren Gerhard Koch (Steiermark) und Klaus Obereder (Oberösterreich) sowie Angelika Simma, Chefredakteurin des ORF Vorarlberg.
Eine Bewerbung wurde nach der Abgabe wieder zurückgezogen, ein Kandidat interessierte sich für zwei Funktionen. Macht in Summe nun 13 Bewerberinnen und Bewerber, darunter etwa die langjährige Moderatorin von "Im Zentrum", Claudia Reiterer.
Je ein Chefredakteur oder eine Chefredakteurin sowie ihre Stellvertreter sind künftig wie berichtet zuständig für:
Als aussichtsreichste Kandidaten für die Chefredaktion werden schon länger der bisherige APA-Chefredakteur Johannes Bruckenberger, die bisher interimistische Radiochefredakteurin Gabi Waldner-Pammesberger und der bisherige Newsdesk-Chef Sebastian Prokop gehandelt. Als wahrscheinliche Stellvertreterinnen kursieren die Namen der interimistischen TV-Chefredakteurin Eva Karabeg, des bisherigen Online-Chefredakteurs Christian Staudinger und der bisherigen USA-Korrespondentin Inka Pieh. (fid, 15.11.2023)