Fußball-EM-Endrunde, Gruppe D
So schaut's nämlich aus in Gruppe D. Mag sein, dass einem die Niederlande und Frankreich und der Sieger des A-Playoffs noch leidtun können werden.
AFP/ODD ANDERSEN

So wie es kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Ausrüstung (Sandalen, Netzleiberl, Sommerreifen) gibt, so gibt es keine schlechte Auslosung. Was soll das überhaupt sein, ein schlechtes oder unglückliches Los? Vor der Auslosung der Fußball-EM-Endrunde 2024 hätte sich also fast ganz Österreich aus Topf 1 die Deutschen gewünscht und in dem Fall garantiert von einer guten Auslosung gesprochen. Im Juni hätte sich der EM-Gastgeber dann vielleicht fürs 0:2 in Wien revanchiert, und Österreich hätte sich die gute Auslosung an den Hut stecken können.

Unter vielen Reaktionen auf die Gruppeneinteilung stach jene des ehemaligen Teamfußballers und jetzigen TV-Experten Florian Klein heraus. "Genau solche Gegner brauchen wir", sprach er Österreichs Konkurrenten Frankreich und die Niederlande an, "um unsere Stärken ausspielen zu können — das Pressing und aggressive Spiel nach vorne."

Ganz genau so ist es. Das ÖFB-Team hat unter Ralf Rangnick das Selbstverständnis gewonnen, alle fordern und an guten Tagen jeden schlagen zu können. Seit Mai 2022 hat Österreich in Kroatien gewonnen, Italien geschlagen, gegen Frankreich und in Belgien remisiert, zweimal Schweden besiegt und Deutschland bezwungen. Vielleicht stellen Frankreich und die Niederlande noch fest, dass es das Los mit ihnen nicht gut gemeint hat. So oder so kommt es im Sommer auf den Fußball an – wie im Winter auf das Schuhwerk und die Reifen. (Fritz Neumann, 3.12.2023)