Soziale Medien sind überfüllt mit gestellten Situationen, die in keinem nennenswerten Kontext zur Realität stehen. Als Antithese zu diesem Missstand versteht sich das Team hinter der App "Be Real", bei der zu einem festgelegten Zeitpunkt zwei Fotos einer Alltagssituation gemacht werden müssen, egal wie unpassend es gerade sein möge. DER STANDARD hat die App vor über einem Jahr getestet und die Ergebnisse unter dem Titel "Meinem Pickel beim Heilen zusehen" veröffentlicht.

Zuletzt hat das Team von Be Real eine Challenge ausgerufen, um nach der "realsten Person der Welt" zu suchen. Und wie das Onlinemedium Femtechinsider.com berichtet, gibt es nun eine Gewinnerin: Die Userin Alexandra aus dem US-Bundesstaat Iowa hielt in ihrem Posting die Situation eines Pap-Abstrices fest, zu sehen ist dabei die gynäkologische Untersuchung per se ebenso wie ihr vielsagender Gesichtsausdruck.

Unter anderem machte der vielsagende Gesichtsausdruck Alexandra aus Iowa zur realsten Person der Welt.
Be Real / Alexandra from Iowa

Betont wird, dass diese Situation aus dem Bereich der Frauengesundheit hervorsticht, weil sie in starkem Kontrast zu den allgegenwärtigen Hochglanzprospekten und -plakaten unserer Zeit steht. Einer Studie von Unilever zufolge haben 40 Prozent der Befragten keinen Bezug mehr dazu, wie Frauen heutzutage in Werbung dargestellt werden. Und zwei Drittel aller Frauen wenden sich von Medien ab, die sie negativ stereotypisieren. Diese Zahlen zeigen einen entsprechend hohen Bedarf an mehr authentischen Inhalten. Entsprechend ließ man sich übrigens auch bei Be Real nicht lumpen: Das Posting wurde auf diverse Werbetafeln des Times Square in New York projiziert. (red, 6.12.2023)