Kodak Super 8 Kamera
In puncto Preis und Verfügbarkeit richtet sich Kodaks Super-8-Filmkamera eher an ein eingeschränktes Publikum.
Kodak

Ein kurzer Blick auf den Kalender: Ja, wir schreiben tatsächlich das Jahr 2023. Nein, es ist nicht der 1. April. Und die Rede ist auch tatsächlich von Kodak – also von jener Marke, die einst geradezu als Synonym für das Fotografieren galt, bis das dahinterstehende Unternehmen 2012 Insolvenz anmelden musste. Nach diversen Übernahmen und Aufsplittungen produziert die Eastman Kodak Company wieder analoge Filme. Deren Produktion wurde Anfang dieses Jahres auf einen 24/7-Betrieb umgestellt, die Filmpreise stiegen um 40 Prozent. Und zwar wegen der hohen Nachfrage. Noch mal: Ja, wir schreiben tatsächlich das Jahr 2023.

Super-8-Kamera zu einem saftigen Preis

Das Jahr 2023 ist überdies jenes, in dem das Unternehmen seine Super-8-Kamera fertiggestellt hat. Diese war fast acht Jahre zuvor, auf der Consumer Electronics Show 2016, angekündigt worden. Mit einer finalen Veröffentlichung wird noch im Dezember, also pünktlich zum Weihnachtsgeschäft, gerechnet. Allerdings vorerst nur in limitierten Stückzahlen in den USA, weitere Märkte sollen folgen – ob Österreich und Deutschland dazugehören, ist nicht bekannt.

Der Preis dürfte ein weiterer Grund dafür sein, dass sich die Kodak-Super-8 nur bei besonders interessierten Menschen unter dem Weihnachtsbaum befindet. Während bei der ursprünglichen Ankündigung von einer Preisspanne zwischen 400 und 750 Dollar die Rede gewesen war, war der angepeilte Preis im Jahr 2018 auf 2500 bis 3000 Dollar gestiegen. Letztlich soll die Kamera laut einem Bericht des Tech-Fachmediums "The Verge" nun auf einen Preis von 5495 Dollar kommen. Hinzu kommen die Kosten für weitere Objektive sowie für den Film.

Das ist schon recht happig angesichts der Tatsache, dass diverse alte Super-8-Kameras gebraucht für zwei- bis dreistellige Beträge erworben werden können. Im Fotografie-Fachmedium "Photoscala" nimmt man zudem die Preise für die Filme unter die Lupe. Demnach kommen drei "Kodak Vision3"-Farbfilme und ein Schwarz-Weiß-Film jeweils auf 37,05 Euro, einen Ektachrome 100D gibt es für 46,29 Euro. Bei 24 Bildern pro Sekunde reicht eine Kassette dabei gerade einmal für zweieinhalb Minuten Filmaufnahme.

Technisch interessant

Obwohl diese Preise schon zeigen, dass sich Kodaks neue Super 8 eher an ein eingeschränktes Fachpublikum richtet, zeigt sich die Fachwelt interessiert an der neuen Kamera, ist sie auf technischer Ebene doch beeindruckend. So sind zum Beispiel nicht alle Teile der Kamera analog, aber die richtigen. Denn es gibt sehr wohl einen modernen, vier Zoll großen LCD-Screen. Und während das Bewegtbildmaterial auf Film aufgenommen wird, landet die Tonspur digital auf einer Micro-SD-Karte.

Über einen Micro-HDMI-Port kann die Kamera an einen externen Monitor angeschlossen werden. Irgendwo zwischen vintage und modern ist leider auch die Stromversorgung angesiedelt: Geladen wird via Micro-USB. Aus einer Retro-Perspektive interessant ist aber auch das Gewinde für die Objektive, denn dieses setzt auf den alten C-Mount-Standard, der erstmals in den 1920er-Jahren eingeführt wurde. Somit können diverse Vintage-Objektive mit der Kamera kombiniert werden.

Wie entsprechendes Super-8-Material im finalen Werk aussehen kann, zeigt Kodak im nachfolgenden Video. Ein besserer Slogan als "Super 8 ist besser als perfekt" hätte dabei wohl nicht gewählt werden können. (stm, 7.12.2023)

Super 8 2018 Reel
Kodak Motion Picture Film