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Die Arbeitslosigkeit hat im Vergleich zum Vorjahr um 11,5 Prozent zugenommen.
IMAGO/Steinach

Wien – Obwohl die Anzahl der Erwerbstätigen in Österreich heuer im dritten Quartal um 0,9 Prozent auf gut 4,5 Millionen gestiegen ist, hat auch die Arbeitslosigkeit kräftig zugenommen: 247.200 Menschen waren laut Statistik Austria auf Arbeitssuche, um 11,5 Prozent mehr als vor einem Jahr. "Die Rezession wirkt sich merklich auf den Arbeitsmarkt aus", sagt Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Zugenommen hat die Anzahl der Erwerbstätigen nur im Dienstleistungsbereich – in der Landwirtschaft sowie in Industrie und Gewerbe war sie rückläufig. Durchschnittlich waren im Zeitraum Juli bis September 4.532.100 Personen ab 15 Jahren erwerbstätig. Verglichen mit dem Vergleichszeitraum des Vorjahres bedeutet das – trotz Rezession – einen weiteren Anstieg um 41.000 Erwerbstätige (plus 0,9 Prozent). Die Erwerbstätigenquote, also der Anteil der Erwerbstätigen an allen Personen im Alter von 15 bis 64 Jahren, betrug bei Männern 78,9 Prozent, bei Frauen 70,9 Prozent und lag insgesamt bei 74,9 Prozent.

Mehr Arbeitslose in Land- und Forstwirtschaft, Industrie und Gewerbe

Der Anstieg bei den Erwerbstätigen im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum war ausschließlich auf den deutlichen Zuwachs bei Erwerbstätigen in Dienstleistungsberufen zurückzuführen (plus 80.100 bzw. plus 2,6 Prozent). Zurück ging die Anzahl der Erwerbstätigen im Berichtszeitraum in den Wirtschaftsbereichen Land- und Forstwirtschaft (minus 19.800 bzw. minus 12,3 Prozent) sowie Industrie und Gewerbe (minus 19.200 bzw. minus 1,6 Prozent). Vor allem der Bau war von der schwachen Konjunktur betroffen.

Die Zahl der Arbeitslosen nach internationaler Definition ist heuer im dritten Quartal zum dritten Mal in Folge im Jahresabstand gestiegen. Trotz einer weiterhin hohen Zahl an offenen Stellen waren zwischen Juli und September 247.200 Menschen auf Arbeitssuche, um 25.500 Personen bzw. 11,5 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg damit gegenüber dem Vorjahresquartal um 0,5 Prozentpunkte auf 5,2 Prozent. Dabei gab es bei den Männern einen etwas stärkeren Zuwachs (plus 0,6 Prozentpunkte) als bei Frauen (plus 0,3 Prozentpunkte).

Auch bei ausländischen Staatsangehörigen war der Anstieg der Arbeitslosenquote nach internationaler Definition mit einem Plus von 1,7 Prozentpunkten auf 10,4 Prozent deutlicher als bei Österreichern (plus 0,1 Prozentpunkte auf 3,8 Prozent). Überdurchschnittlich stark stieg die Arbeitslosenquote auch bei Personen mit höchstens Pflichtschulabschluss – um 1,4 Prozentpunkte auf 12,8 Prozent. (APA, 7.12.2023)