Ottawa – Kanada hat angekündigt, die CO2-Emissionen seines Öl- und Erdgassektors reduzieren zu wollen. Der viertgrößte Öl- und Erdgasproduzent der Welt stellte am Donnerstag seinen Plan vor, die Emissionen bis 2030 um 35 bis 38 Prozent unter das Niveau von 2019 zu senken. Unternehmen dürfen zu diesem Zweck mit Emissionszertifikaten handeln. Umweltminister Steven Guilbeault nannte die Pläne am Rande der UN-Klimakonferenz in Dubai "ehrgeizig, aber durchführbar".

Der Plan berücksichtige die weltweite Nachfrage nach Öl und Gas sowie die Bedeutung des Sektors für Kanadas Wirtschaft und setze gleichzeitig eine Grenze, die "streng, aber erreichbar" sei. Die Obergrenze würde vorgelagerte Öl- und Gasanlagen sowie Flüssigerdgasanlagen regulieren, die nach Angaben der Regierung etwa 85 Prozent der Emissionen aus dem Öl- und Gassektor verursachen. Das Ziel fällt jedoch deutlich niedriger aus als ursprünglich geplant. Es könnte sogar noch weiter sinken, da vor der Einführung weitere Beratungen geplant sind.

Ölproduktion in Kanada, Calgary
Der kanadische Verband der Erdölproduzenten kritisierte, dass es zu "bedeutsamen Einschränkungen" bei der Ölproduktion kommen könne.
AP/Jeff McIntosh

Umweltschutzorganisationen begrüßten die Obergrenze, bemängelten aber ihre verspätete Umsetzung - sie soll voraussichtlich im Jahr 2026 in Kraft treten. Zudem kritisierten sie, dass die CO2-Reduzierung geringer sei als in anderen Branchen. Der kanadische Verband der Erdölproduzenten monierte indes, dass es durch die Pläne trotz anderslautender Zusicherungen zu "bedeutsamen Einschränkungen" bei der Ölproduktion kommen könne. (APA, 7.12.2023)