Auf Druck der Europäischen Union macht Apple Insidern zufolge sein Handybezahlsystem künftig konkurrierenden Zahlungsabwicklern zugänglich. Damit wolle der US-Konzern einen Kartellstreit beilegen und eine drohende milliardenschwere Strafe vermeiden, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters.

Anbieter forderten Zugang zu NFC-Modul

Die europäischen Kartellwächter werfen dem iPhone-Anbieter vor, den Wettbewerb zu behindern, weil er den Zugang zu seiner Technologie für kontaktloses Bezahlen mit dem Mobiltelefon beschränke. Zahlungsabwickler haben wiederholt technologischen Zugang zum NFC-Chip von Apple Pay gefordert. NFC steht für Near Field Communication und ermöglicht den kontaktlosen Datenaustausch auf kurze Distanz. Für Bezahlvorgänge müssen Smartphones oder Bankkarten mit diesen Chips nur kurz an entsprechende Terminals gehalten werden.

Apple beugt sich letztlich dem Druck.
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Die EU werde nun Stellungnahmen von Konkurrenten und Kunden einholen, sagten die Insider weiter. Von den Antworten hänge ab, ob sie das Zugeständnis von Apple als ausreichend akzeptieren. Die europäische Wettbewerbsaufsicht wollte sich zu diesem Thema nicht äußern. Apple war für einen Kommentar zunächst nicht zu erreichen. Bei Verstößen gegen EU-Kartellgesetze drohen Firmen Strafen von bis zu 10 Prozent des weltweiten jährlichen Umsatzes. (APA, 12.12.2023)