Netflix veröffentlicht nun doch Daten über den Erfolg von Filmen und Serien auf der Plattform. Der Streamingmarktführer veröffentlichte zum ersten Mal Zahlen dazu, wie viele Stunden tausende Filme und Serien im ersten Halbjahr dieses Jahres angeschaut wurden. Solche Berichte sollen nun zweimal im Jahr vorgelegt werden. Im ersten Halbjahr 2023 liegt "The Night Agent" vorn – mit 812 Millionen Stunden Nutzungszeit. Dahinter kommen Staffel zwei von "Ginny & Georgia" und die erste Staffel von "The Glory".

"Totenfrau" von ORF und Netflix und "Im Westen nichts Neues" sind bestplatzierte deutschsprachige Produktionen. "Totenfrau" liegt mit 85 Millionen Stunden auf Platz 127, "Im Westen nichts Neues" mit 80 Millionen Stunden auf Rang 146.

"The Night Agent": Gabriel Basso als Peter Sutherland.
DAN POWER/NETFLIX

812 Millionen Stunden bei "The Night Agent"

Bisher veröffentlichte Netflix lediglich eine Rangliste der aktuell populärsten Titel. Für Netflix sei dies in den Anfangsjahren der richtige Weg gewesen, da man Rivalen nicht mit Daten versorgen wollte, sagte Co-Chef Ted Sarandos bei einer Telefonkonferenz am Dienstag. Dies habe zum Teil aber auch zu Misstrauen aufseiten der TV-Branche geführt, auch wenn man mit Produzenten der einzelnen Filme und Serien mehr Informationen geteilt habe. Die Veröffentlichung der Informationen solle das ausräumen. "Es sind tatsächlich die Daten, die wir verwenden, um unser Geschäft zu steuern", sagte Sarandos.

300 meistgesehene Filme und Serien

Der nun veröffentlichten Liste zufolge war die erste Staffel der Serie "The Night Agent" der meistgesehene Titel im ersten Halbjahr 2023 – mit insgesamt 812,1 Millionen Stunden. Netflix schränkt zugleich ein, die Zahlen geben demnach zwar eine Orientierung – relativierten sich aber auch dadurch, dass Serien eine unterschiedliche Laufzeit hätten und Filme grundsätzlich kürzer seien.

Mit dem Ausbau des Werbegeschäfts habe die Veröffentlichung der Daten nicht zu tun, da man dort auf übliche Branchenverfahren mit anderen Diensten zur Messung der Zuschauerquoten zurückgreife, betonte Sarandos. Seit Netflix ein günstigeres Abo mit Werbung einführte, gewinnt es schnell Kunden – und der Streamingdienst könnte mehr Anzeigenausgaben aus dem klassischen TV zu sich abziehen. (fid, APA,13.12.2023)