Arnold Schönberg
Schönberg war auch Maler: Ein Selbstporträt.
Arnold Schönberg, Foto: Krause, Johansen

Er habe die Moderne in "Gang gesetzt", schwärmt Bernhard Günter, der Leiter des Festivals Wien Modern, über den Komponisten Arnold Schönberg. Auch deshalb sei es wichtig, 2024 an dessen 150. Geburtstag zu erinnern (13. September); ein Vorhaben, an dem viele Institutionen der Stadt teilhaben werden. Zentrale Anlaufstelle ist natürlich das Schönberg Center, das die Aktivitäten mit Wien Modern koordiniert und zwei Ausstellungen ausrichten wird.

Zum einen sieht man Arnold Schönberg & Karl Kraus, dader Dichter schließlich ebenfalls Jahresjubilar ist (auch 150. Geburtstag). Außerdem gibt es die Ausstellung Mit Schönberg Liebe hören und eine echte Neuheit: Es handelt sich dabei um ein "Single Player Virtual Reality-Game", das vom Staatstheater Augsburg konzipiert wurde und Spielende in die Welt von Schönbergs Stück Erwartung entführt, wo Aufgaben zu lösen sind, damit die Musik des Monodrams weitergeht. Daran sieht man: Ein Hauptanliegen ist die Vermittlung des Werkes von Schönberg, zudem soll per Uraufführungen auch Frisches entstehen, meint Wien-Modern-Intendant Günther. Als Beispiel nennt er eine Idee von Pianist Marino Formenti, der sich im Frühjahr mit Kamera und Piano in den öffentlichen Raum Wiens aufmacht, um akustische Spuren von Schönberg zu suchen.

Auch Stefan Herheim dabei

Konzentriert und opulent wird Schönberg 2024 vor allem im Herbst präsentiert werden. Dabei orientiere man sich an Billy Wilders goldenen drei Regeln: "Du sollst nicht langweilen. Du sollst nicht langweilen, und du sollst nicht langweilen." Dieser Ansatz gefällt auch Stefan Herheim, dem Intendanten des Musiktheaters an der Wien.

Ab 26. April wird er im Reaktor das interaktive Vorhaben Freitag, der Dreizehnte präsentieren, bei dem man in kabarettartiger Tradition einen tiefen Blick auf das Schaffen des Komponisten riskieren will. Ins Muth wiederum lädt das Superar-Projekt für Kinder (Sommerkonzerte mit Schönberg), während der Wiener Musikverein unter anderem die Gurre-Lieder bei sich, also am Ort der Uraufführung, erklingen lässt, so Intendant Stephan Pauly.

Erkenntnisse in Buchform

In die Phalanx der Schönberg-Ausstellungen reiht sich (ab 5. März) auch die Musikuniversität im Exilarte-Zentrum ein, und dies mit der Schau Triangel der Wiener Tradition. Sie widmet sich auch Schönbergs Lehrer und Schwager Alexander Zemlinsky wie auch dem Schönberg-Schüler und späteren Assistenten Richard Hoffmann. Auch im Forschungsbereich werde man den Spuren des Jubilars folgen, unterstrich Rektorin Ulrike Sych. Zudem wird es in Buchform neue Erkenntnisse geben. Hierzu zählt das Schönberg-Handbuch, herausgegeben vom Schönberg Center.

Geld? Die Stadt Wien fördert die Aktivitäten mit 250.000 Euro, die Unterstützung des Bundes steht allerdings noch aus. (Ljubiša Tošic, 13.12.2023)