Eine Raiffeisen-Filiale in Moskau.
Eine Raiffeisen-Filiale in Moskau.
EPA/YURI KOCHETKOV

Wien/Kiew/Brüssel – Österreich bemüht sich laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters darum, die weiterhin in Russland vertretene Raiffeisenbank International von einer ukrainischen Blacklist zu bekommen. Im Gegenzug wolle Österreich weitere EU-Sanktionen gegen Russland unterstützen, schreibt Reuters mit Verweis auf zwei anonyme Quellen.

Die Raiffeisenbank International befindet sich auf einer Liste mit "internationalen Unterstützern des Kriegs", auf der sich viele Unternehmen finden, die auch nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs Geschäfte in Russland machen, so etwa auch Nestlé, Metro oder Unilever.

Für Reuters-Kommentator John O'Donnell zeigt der Schritt die enge Verbindung Österreichs zu Russland – und dass die Raiffeisenbank International nicht vorhabe, sich vom lukrativen Russland-Geschäft zu verabschieden. Im März hatte Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) in einem Interview mit dem STANDARD das Engagement der Raiffeisen in Russland verteidigt.

Österreichische Regierungsvertreter hätten ihre Bedenken hinsichtlich der ukrainischen Blacklist gegenüber der Europäischen Union kundgetan, schreibt Reuters. Vertreter der Raiffeisen hätten sich mit ukrainischen Offiziellen getroffen, um zu besprechen, wie die Bank von der Blacklist komme. Ein Sprecher des österreichischen Kanzleramts habe – mit der Reuters-Recherche konfrontiert – keinen Kommentar abgeben wollen. (Reuters, miwi, 14.12.2023)