Zwischen Herzerl-Porträts und Legobausteinen gibt es ein breites Portfolio an weihnachtlichen Geschenkvorschlägen für Österreichische Berühmtheiten.
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Es gibt etliche Objekte, die sich schlecht als Geschenke eignen. Ein Karton mit zehn Hühnereiern aus Käfighaltung etwa, deren Ablaufdatum Monate zurückliegt. Ein Messer ohne Klinge, dem der Stiel fehlt. Eine zur Hälfte mit ausgerauchtem Himbeerkracherl gefüllte Limoflasche. A verschimpöde Fuaßbrotesn und so fort.

Während sich gewiefte Schenker mit solchen Gaben tunlichst zurückhalten, gibt es doch auch Geschenke, die nicht nur erfreuen möchten, sondern den Beschenkten eine dezent verpackte Belehrung mit auf den Weg geben, einen moralischen Fingerzeig, ein lustiges kleines Feedback zu einem Fehlverhalten, das man aus Höflichkeit nicht direkt in einem Gespräch thematisieren will.

Herrn Trump etwa, der wie ein Damoklesschwert über Amerika schwebt und sein Plappermäulchen nicht und nicht halten will: Ihm gebührte jenes aus der Zauberflöte bekannte Pappenschloss, das selbst hartnäckige Schwätzer zum Schweigen bringt. Die Königin der Nacht sollte es ihm höchstpersönlich umhängen. Für Elon Musk gibt’s ein paar Waggons Desinfektionsmittel und eine Riesenklobürste, auf dass ihm schwane, wie sehr sein kotiges Königreich eine Reinigung vertrüge.

Individuelle Wünsche

Und in Österreich? Sebastian Kurz wäre gut mit einem Thomas-Schmidt-Porträt in einem herzförmigen Silberrahmen bedient; das gilt natürlich auch vice versa. Sollte diese Gabe nicht genug Freude bereiten, wäre ein zusätzliches Buchgeschenk – Der Hausjurist für alle Rechtsfragen des täglichen Lebens – für SK angebracht.

René Benko darf nicht leer ausgehen. Er hat ein hartes Jahr hinter sich. Ehe er abbaut, legen wir ihm das Lego-Set "Der kleine Baumeister" für seinen beruflichen Neubeginn auf den Gabentisch. Andreas Babler kriegt eine Faltmappe Österreich (implizite Botschaft: "Damit du endlich einen Plan hast, Andi") und Alma Zadić eine handgegenderte Bundesverfassung mit güldenen Sternchen.

Bleibt der schenkerische Problemfall Herbert Kickl. Ein Schaukelpferd für ihn wäre zu affig, aber auch eine Louis-XIV.-Perücke oder eine Cäsaren-Toga plus Lorbeerkranz wären unangebracht. Die hat er nämlich eh schon selber, und wenn er am Abend in dieser Verkleidung vor dem Spiegel steht, feixt er sich eins im Vorgenuss seiner erträumten Alleinherrschaft. Eine Vorstellung, die mir persönlich geschenkt bleiben kann. (Christoph Winder, 16.12.2023)