Tonne mit Müll
Den EU-Ländern soll teilweise Raum für Ausnahmeregelungen gelassen werden.
IMAGO/Michael Gstettenbauer

Brüssel – Die EU-Staaten haben sich am Montag in Brüssel auf europaweit einheitliche Maßnahmen zur Reduktion von Verpackungsmüll geeinigt. Das geht aus einer Aussendung des Rates der EU-Umweltministerinnen und -minister hervor. So werden Quoten für wiederverwendbare oder recycelbare Verpackungen festgesetzt. Einige Einwegverpackungen aus Plastik sollen ganz verschwinden. Dazu gehören zum Beispiel kleine Shampoofläschchen in Hotels oder Plastikumhüllungen von Obst und Gemüse.

Allerdings werde den EU-Ländern teilweise Raum für Ausnahmeregelungen gelassen. Weiters wird gegenüber dem Niveau von 2018 eine Reduktion von Verpackungsmüll um fünf Prozent bis 2030, zehn Prozent bis 2035 und 15 Prozent bis 2040 gefordert.

Weg frei für Verhandlungen mit EU-Parlament

Österreichs Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) stimmte dem Verordnungstext zu. Es werde in Europa zu viel Plastik produziert, erklärte sie im Vorfeld des heutigen Treffens in Brüssel. Ihr sei es wichtig, dass die Abfallvermeidung und Wiederverwendung Priorität hat vor dem Recyceln: "Eine Flasche säubern und wieder neu befüllen ist sinnvoller, als sie zu säubern, zerkleinern, zu Granulat verarbeiten, wieder eine neue Flasche daraus zu produzieren und sie dann zu befüllen."

Nachdem die EU-Staaten sich geeinigt haben, ist nun der Weg frei für Verhandlungen mit dem EU-Parlament. Dieses hatte vor rund einem Moment seine Position zur Verpackungsverordnung festgelegt. (APA, 18.12.2023)