Das Kronen-Zeitung-Haus in Wien-Döbling
Im Insolvenzantrag der Signa Holding wurde die Beteiligung an der "Krone" um 50 Prozent wertberichtigt.
APA/Roland Schlager

Es war ein Riesenrumms, als Ende 2018 bekannt wurde, dass René Benko beziehungsweise die Signa Holding eine Beteiligung an "Krone" und "Kurier" erworben hat. Der Deal lief über die deutsche Funke-Gruppe, über die Signa durchgerechnet rund 25 Prozent an der "Krone" und "Kurier" übernommen hat. Der Rest der "Krone" gehört indirekt der Familie Dichand, der die Deutschen seit Jahren in ausgiebigen Rechtsstreitigkeiten verbunden sind.

80 Millionen Euro soll sich die Signa die Beteiligung damals kosten haben lassen. Dichands waren mäßig begeistert über Benkos höchst überraschenden Einstieg – was sich zuletzt in einer höchst kritischen Berichterstattung über den Immobilienunternehmer und die trudelnde Signa niederschlug. Schlagzeilen wie "Benko bettelt um Saudi-Millionen" zierten die Titelseite des Mediums.

Video: Erste Gläubigerversammlung bei Signa Holding.
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Um 50 Prozent abgewertet

Aus der ersten Gläubigerversammlung der Signa Holding, die am Dienstag am Wiener Handelsgericht abgehalten worden ist, wurde nun Näheres bekannt. Die Signa hat den Wert ihrer Medienbeteiligung in ihren Büchern binnen fünf Jahren halbiert: Aus den 90 Millionen Euro, mit denen sie den "Krone"-Anteil in den Büchern hatte, wurden im Vermögensstatus des Insolvenzantrags 45 Millionen Euro.

Sanierungsverwalter Christof Stapf hat die Gläubiger am Dienstag informiert, dass auch die Medienbeteiligung der Signa verkauft werden wird. Den Zuschlag werde der Bestbieter bekommen. Von welchem Wert der Sanierungsverwalter ausgehen wird, das ist freilich noch nicht entschieden. Denn die Experten von Deloitte Financial Services, die das Insolvenzverfahren als Sachverständige begleiten, prüfen alle Bewertungen und werden für jenes Vermögen, das nun versilbert wird, eigene Bewertungsgutachten erstellen. (Renate Graber, 19.12.2023)