KPÖ-Spitzenkandidat Kay-Michael Dankl hat in Salzburg die mit Abstand besten Vertrauenswerte der abgefragten Politikerinnen und Politiker. Er hat offenbar auch realistische Chancen, in der Stadt Salzburg zum Bürgermeister gewählt zu werden.
APA/BARBARA GINDL

Laut einer aktuellen Umfrage der Regionalmedien Salzburg käme die KPÖ in Salzburg derzeit auf 15 Prozent Stimmenanteil. Das wäre gegenüber der Landtagswahl vom April 2023, bei der die KPÖ überraschend auf knapp zwölf Prozent kam, noch einmal ein deutliches Plus. Die KPÖ lässt damit nicht nur die Grünen, die in der Umfrage aktuell bei sieben Prozent liegen, deutlich hinter sich, sondern nähert sich auch der SPÖ, die mit 18 Prozent in etwa das Wahlergebnis vom April hält.

Noch überraschender sind die Vertrauenswerte der Politiker in Salzburg. Die mit Abstand besten Werte erzielt Kay-Michael Dankl. Der KPÖ-Politiker ist Landtagsabgeordneter und Klubobmann, er trat als Spitzenkandidat der Kommunisten bei der Wahl an. Dankl ist 63 Prozent der Befragten bekannt, von diesen vertrauen ihm 79 Prozent "sehr" oder "ziemlich". Obwohl die KPÖ Plus erst seit heuer im Landtag vertreten ist, ist das der höchste Vertrauenswert unter den Spitzen der im Landtag vertretenen Klubs sowie allen Mitgliedern der Landesregierung.

66 Prozent trauen Dankl zu, dass er in Zukunft etwas für Salzburg weiterbringt – auch das ist der Spitzenwert der abgefragten Salzburger Politikerinnen und Politiker. Das ist für die anstehenden Gemeinderatswahlen, die im kommenden Jahr in der Stadt Salzburg stattfinden werden, eine gute Ausgangslage: Dankl, der als Spitzenkandidat ins Rennen gehen wird, hätte damit realistische Chancen, zum Bürgermeister gewählt zu werden. Damit wäre Salzburg nach Graz die zweite Landeshauptstadt, die kommunistisch regiert wird.

Der erste Verfolger von Dankl in der Vertrauensfrage ist der langjährige ÖVP-Landesrat Josef Schwaiger. Von der Bekanntheit sind die beiden beinahe gleich auf: Schwaiger kennen 64 Prozent der Befragten; und von diesen vertrauen ihm 71 Prozent "sehr" oder "ziemlich", schreiben die Regionalmedien Salzburg. In der Vertrauensfrage deutlich abgeschlagen ist Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP), er scheint in der öffentlichen Wahrnehmung kein Zugpferd für potenzielle Volkspartei-Salzburg-Wählerzielgruppen mehr zu sein. Sorgen müssen sich auch SPÖ und Grüne machen, deren Parteispitzen David Egger und Martina Berthold eher bescheidene Persönlichkeitswerte haben.

Die Sonntagsfrage für eine angenommene Landtagswahl am kommenden Sonntag ergibt folgendes Ergebnis:

ÖVP 30 Prozent

FPÖ 26 Prozent

SPÖ 18 Prozent

KPÖ 15 Prozent

Grüne 7 Prozent

Andere 4 Prozent.

Auftraggeber der Umfrage sind die Regionalmedien Salzburg, durchgeführt wurde sie von der Gesellschaft für Marketing und Kommunikation (GMK) Graz. 800 Wahlberechtigte in Salzburg wurden im Zeitraum von 20. bis 30. November 2023 befragt. (Michael Völker, 20.12.2023)