Da knallen die Korken, nicht die Böller: Bauernsilvester wird immer beliebter.
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Die Böllermuffel und Feuerwerksverweigerer werden immer mehr. Das ist gut so. Die Knallerei zu Silvester regt jedes Jahr die gleiche Diskussion um Umweltverschmutzung, unnötigen Lärm und verschreckte Tiere an. Langsam tragen die Argumente Früchte. Mag sein, dass die Inflation, steigende Kreditzinsen und noch nicht abgeschlossene Kollektivverträge diesbezüglich mithelfen. Und wer schießt schon gern reinen Gewissens zum Gaudium, während vor kurzem ein weiterer Krieg ausgebrochen ist und bei uns die Angst vor Terrorangriffen umgeht.

Die Erkenntnis, dass die Ballerei zum Jahreswechsel nichts bringt – außer vielleicht für die Wirtschaft in China –, soll uns aber nicht zu Spaßverderbern machen. Es beim Feiern ordentlich krachen lassen geht auch ohne Schwarzpulver. Mit einem gewissen Hang zum Perfektionismus macht man das etwa in der Steiermark, wenn man beim Bauernsilvester schon am 30. Dezember das alte Jahr so verabschiedet, wie man nachts darauf das neue begrüßt: Mitunter eh auch mit einer Murds-Raketen, aber halt mit einer metaphorischen.

Was an eine burgenländische Hochzeit erinnert, die, wenn sie ordentlich gemacht wird, drei Tage dauert, darf uns ruhig als Vorbild zum Feiern dienen. Lassen wir es krachen – allerdings leise – denn im neuen Jahr gibt es sicher wieder genug, weswegen wir mit den Zähnen knirschen werden. Laut. (Guido Gluschitsch, 30.12.2023)