Wien – Eine Firma von Gastronom Martin Ho namens Soundgang Studio GmbH hat beim Wiener Handelsgericht ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Die Firma hat ihren Sitz in der ebenfalls zur Unternehmensgruppe Dots Beteiligungs GmbH von Haupteigentümer Ho gehörenden Wiener Disco Pratersauna. Entgegen vorangegangenen Berichte soll sie aber laut Aussendung der Dots-Gruppe nicht für den Betrieb der Pratersauna zuständig sein, sondern den eines Tonstudios, sowie für Künstlermanagement und Eventorganisation. Die Pratersauna soll jedenfalls fortgeführt werden, heißt es in der Aussendung weiter.

Der vorgelegte Sanierungsvorschlag im Verfahren ohne Eigenverwaltung lautet bei Annahme auf 20 Prozent binnen zwei Jahren. Die Gesamtverbindlichkeiten belaufen sich auf 600.000 Euro. Betroffen sind gut 80 Gläubiger, teilten AKV und KSV am Mittwoch mit.

78 Mitarbeiter gingen zur Arbeiterkammer

Die Arbeiterkammer (AK) prüft, wie sie in der Vorwoche in einer Pressekonferenz erläuterte, eine Betrugsanzeige gegen den Wiener Gastronomen Ho wegen ausstehender Zahlungen an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Heuer hätten 78 Beschäftigte diverser Unternehmen seiner Dots-Gruppe – die sich in einem Umbau befindet – wegen offener Ansprüche gegen ihren Arbeitgeber Rechtsberatung bei der AK Wien gesucht. Kritisch sieht die AK außerdem die Umstrukturierungen und Verkäufe einzelner Gesellschaften der Dots-Gruppe. Hos Gruppe hatte die Arbeiterkammer-Vorwürfe als "haltlos" bezeichnet.

Die Dots Beteiligung GmbH war die zentrale Steuerungsholding der aus Clubs, Restaurants sowie Hotel- und Kulturbetrieben bestehenden Firmengruppe Hos. Dieser zog sich voriges Jahr von vielen Geschäftsführerposten seiner Gruppe zurück – etwa auch in der damaligen Betreiberfirma der Pratersauna, Dots Ps GmbH.

"Die nächsten Wochen werden zeigen, ob die Sanierungsbestrebungen tatsächlich aufrechterhalten werden können", sagte KSV-Experte Jürgen Gebauer hinsichtlich der Sanierungsbestrebungen bei Soundgang Studio. (APA, 27.12.2023)