Die Vertreter der Gewerkschaft GPA (im Vordergrund) gegenüber den Vertretern der Arbeitgeber bei den KV-Verhandlungen im Handel (siebente Runde) in der WKÖ in Wien.
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Nach sieben zähen Verhandlungsrunden haben die Arbeitgeber- und die Arbeitnehmerseite im Handel am Mittwoch einen Abschluss der Kollektivvertragsverhandlungen geschafft. Das erklärte die Gewerkschaft GPA via Aussendung. Demnach sollen die Gehälter der 430.000 Angestellten des Handels zwischen 9,2 und 8,3 Prozent erhöht werden. Das bedeutet eine durchschnittliche Erhöhung der Gehälter um 8,43 Prozent.

Erhöht werden soll auch das Mindestgehalt für Berufseinsteiger, nämlich von 2000 Euro auf 2124 Euro. Die Lehrlingseinkommen werden im ersten Lehrjahr auf 880 Euro, im zweiten Lehrjahr auf 1130 Euro und im dritten Lehrjahr auf 1430 Euro angehoben, was laut einer Aussendung der Gewerkschaft GPA einer Erhöhung von zehn Prozent entspricht.

Damit ist der Abschluss im Handel dieses Jahr niedriger als in den meisten anderen Branchen. Die Metaller beispielsweise haben die Verhandlungen mit zehn Prozent Lohn- und Gehaltserhöhung für alle, die weniger als 4200 Euro brutto verdienen, abgeschlossen, im Gesundheits-, im Pflege- und Sozialbereich gibt es 9,2 Prozent Erhöhung. Beamte bekommen 9,1 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Die Verbraucherpreise sind heuer um 7,9 Prozent angestiegen (nach 8,6 Prozent im vergangenen Jahr). Im kommenden Jahr soll die Inflation dann bei vier Prozent liegen.

Video: Gehälter im Handel steigen um durchschnittlich 8,43 Prozent.
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Hauptsache keine Einmalzahlung

"Für uns war es wichtig, dass wir einen dauerhaft wirksamen Gehaltsabschluss für alle erreichen", heißt es in der GPA-Aussendung. Wesentlich sei also gewesen, die von den Arbeitgebern vorgeschlagene Einmalzahlung vom Tisch zu bekommen. "Diese wäre auf Perspektive ein riesiges Verlustgeschäft für die Angestellten gewesen. Leider gibt es noch keine Bereitschaft vonseiten der Arbeitgeber, über Elemente der Arbeitszeitverkürzung zu reden. Das wäre für die Branche ein echter Meilenstein gewesen und hätte die Attraktivität deutlich erhöht", heißt es von der Gewerkschaft weiter. (red, 27.12.2023)