Johanna Doderer
Neben Zeitgenossinnen der Familie Strauß gibt es Zeitgenössisches von Johanna Doderer (Bild), Violeta Dinescu und Melissa Coleman zu hören.
Maria Frodl

Mittlerweile gehört auch die Frage zur Tradition, wann denn endlich eine Dirigentin das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker leiten würde. Bis es so weit ist, wäre als kurzweilige Überbrückung der Wartezeit die Integration von Werken jener Komponistinnen eine Idee, die als Zeitgenossinnen der Walzerfamilie Strauß aktiv waren. Es gab sie!

Belege wird am 1. Jänner 2024 ein Event im Ehrbar-Saal bieten. Dort findet erstmals ein Neujahrskonzert ausschließlich mit von Frauen komponierter Musik statt. Die Idee stammt von Irene Suchy, die auch moderieren wird. Es geht um Frauen, so Suchy, die zur Zeit von Johann Strauss Vater und Sohn "Komponistinnen, Orchesterleiterinnen, Arrangeurinnen und auch Unternehmerinnen waren. Sie standen den Männern an Renommee und Geschäftstüchtigkeit nicht nach – und bei der Qualität ihrer Kompositionen schon gar nicht!"

Des Kaisers Einzug

Das Ensemble F interpretiert also Stücke von Gisela Frankl, Josephine Weinlich-Amann, Constanze Geiger, Clara Schumann, Leopoldine Blahetka und Teresa Carreño. Alles beginnt mit dem Kaiser-Einzug-Marsch von Geiger und endet mit dem Walzer Freie Gedanken von Weinlich-Ammann. Dirigieren wird Ursula Erhart-Schwertmann, die ihren Walz-sehr beisteuert und auch Zeitgenössisches von Kolleginnen dirigiert: Also Werke von Johanna Doderer (Bild), Violeta Dinescu und Melissa Coleman. (Ljubiša Tošić, 28.12.2023)