Samsung

Samsung hat für das neue Jahr einen neuen Kühlschrank angekündigt. Das wäre normalerweise keine große Meldung wert, aber in diesem Fall verspricht der südkoreanische Technik-Gigant eine kulinarische Revolution. Die Küchen-Weißware wird nämlich mit einem KI-Assistenten ausgestattet, der nicht nur die gelagerten Lebensmittel erkennt, sondern auch gleich Rezeptvorschläge daraus ableiten können soll.

Der etwas sperrig benannte "Bespoke 4-Door Flex Refrigerator with AI Family Hub+" wird auf der CES in Las Vegas vorgestellt. Die größte Elektronikmesser der Welt geht übrigens von 9. bis 12. Jänner über die Bühne. Der Bespoke-Kühlschrank funktioniert so: Eine interne Kamera soll die Lebensmittel im Kühlschrank erkennen und daraus via Samsungs Food-App Rezepte ableiten. Neu ist das nicht, das konnte auch bereits das Modell des heurigen Jahres. Neu ist die Integration von Samsung Health in diesen Prozess. Anhand der gespeicherten Gesundheitsdaten unterbreitet die KI nicht irgendwelche Rezepte, sondern soll einen individuell maßgeschneiderten Ernährungsplan entwickeln.

Außerdem enthalten ist die "Image to Recipe"-Funktion mit Vision AI. Diese erkennt Lebensmittel auf Fotos und erstellt daraufhin Rezepte. Außerdem lässt sich der Kühlschrank auf glutenfreie, pescatarische, milchfreie, vegane und andere Ernährungspräferenzen anpassen.

Überdies verfügt der Kühlschrank über ein 32-Zoll-Touchdisplay, auf dem man die Inhalte von Galaxy-Smartphones spiegeln kann. Auf Wunsch kann man auf dem Kühlschrank künftig auch Tiktok- und Youtube-Videos schauen, sofern man den Drang danach verspürt.

KI erkennt nur 33 Lebensmittel

Aber aktuell gibt es bei all diesen technischen Vorzügen doch noch einige Einschränkungen. So kann die Vision-AI-Funktion aktuell nur 33 verschiedene Lebensmittel voneinander unterscheiden, wie "The Verge" berichtet. Wer sich also raffinierte Rezepte aus fermentiertem veganem Käse oder mikrozellulare Fusionsküche erwartet, der dürfte vom Bespoke-4-Kühlschrank enttäuscht werden. Außerdem erkennt das System die Mindesthaltbarkeitsdauer nicht, diese muss man manuell auf dem Family-Hub-Touchscreen des Geräts eintippen. Dafür bekommt man dann eine Pushbenachrichtigung, bevor die Milch sauer wird.

Samsung hat seit 2016 smart vernetzte Kühlschränke im Programm. Erstmals werden allerdings nicht die Internet-of-Things-Fähigkeiten betont, sondern die KI-Funktionen. Das Marketing von Samsung für das Modell 2024 deutet laut dem Bericht von "The Verge" darauf hin, dass das Unternehmen den Kühlschrank als Herzstück für ein gesamtes Ökosystem in der KI-Küche der Zukunft sieht. Nächstes Jahr kommt auch das Modell 2024 des Samsung-Kochfelds (Anyplace Induction Cooktop genannt) auf den Markt. Dieses soll verstaubar sein, sodass man es zwischen die Küchenschränke schieben kann. Sowohl das normale Kochfeld als auch die verschiebbare Variante werden über ein sieben Zoll großes Display verfügen, das beim Kochen assistieren soll, indem es Rezepte der Samsung-Food-App aufruft.

Der Influencer-Backofen

Bislang verfügten Samsung-Kühlschränke nur über Kameras, mit denen man das Innere beobachten konnte. Wohin die Reise geht, zeigte bereits der "Influencer-Backofen", der auf der CES 2023 vorgestellt wurde. Der smarte Backofen konnte gekochte Speisen erkennen und selbstständig die passenden Einstellungen vornehmen sowie Warnungen verschicken, wenn das Essen zu verbrennen drohte. Während des Backens konnte man dank der integrierten AI-Kamera Fotos schießen oder einen Livestream starten – und der Welt zeigen, was man heute gezaubert hat. Über welche Influencer-Features der neue Kühlschrank verfügt, ist aktuell noch unklar. (red, 29.12.2023)