William Li ist der Mitgründer und CEO der chinesischen Firma Nio.
APA/AFP/HECTOR RETAMAL

Der chinesische E-Auto Hersteller und Tesla-Rivale Nio präsentierte kürzlich seine neue Batterie, die eine Reichweite von 1.000 Kilometern ermöglichen soll. Der CEO der Firma, William Li, fuhr zum Beweis selbst 14 Stunden in einem der neuen Autos und streamte die Fahrt live.

Höchste Energie-Dichte

Die US-Presse nennt ihn gerne den chinesischen Elon Musk, versucht sich William Li doch oftmals ähnlich medienwirksam in Szene zu setzen. Auch bekräftigt der CEO regelmäßig künftige Autopilot-Features seiner Autos und nannte aktuelle Modelle immer wieder "Tesla-Killer".

Sein neuester Coup war der Livestream einer Autofahrt von Shanghai nach Xiamen am 17. Dezember. Es sollte der Test einer neuen Auto-Batterie sein, die das Vehikel 1.044 Kilometer trug. Gegenüber der chinesischen Website "Weibo" betonte Li, dass der Nio ET7 während der ganzen Fahrt nie geladen werden musste. Am Ende des 14-Stunden dauernden Trips seien noch drei Prozent Akku in der Batterie übrig geblieben und das, obwohl es zwischenzeitlich einen Kälteeinbruch am Weg gab und er die Heizung voll aufdrehen musste.

Der neue 150kWh Akku habe die bisher höchste Energie-Dichte, die je in einer massengefertigten EV-Batterie verbaut wurde. Damit würde man weiter fahren können, als jedes andere E-Auto auf der Welt. Bereits im April 2024 will man laut Li in die Massenfertigung gehen. Günstig werde das Modell allerdings nicht, muss man zugeben. Aktuell belaufen sich die Kosten allein für den Akku auf rund 42.000 Dollar. Das wäre der Preis, den Tesla aktuell für ihr Model Y in China verlangt.

NIO ET9 | The Smart Electric Executive Flagship
NIO

Monatliche Gebühr

Nio ist unter anderem Vorreiter im Bereich Abo-Modelle. So müssen Kundinnen und Kunden keine Batterie initial mit dem Auto kaufen. Stattdessen können sie die verbaute, sobald sie leer ist, an einer der 2.000 Batterie-Stationen gegen eine neue tauschen. Gegen eine monatliche Gebühr, versteht sich.

Die derzeitige Strategie, möglichst aggressiv in den Markt zu drängen, hat ihren Preis. Der "Financial Times" verriet der Präsident von Nio, Lihong Qin, dass der Autobauer derzeit mit jedem verkauften Auto im Schnitt 12.000 Dollar Verlust macht. Auch deshalb arbeitet man am eigenen Status und der Person William Li. Dieser lud am Sonntag zum "Nio Day" und über 10.000 Nio-Besitzer kamen. In einem Stadion wurde bei eisigen Temperaturen das neue Herzeigemodell ET9 präsentiert. (red, 31.12.2023)