Wien – Für alle, die von einer Silvesterfeier eine Corona-Infektion mitgenommen haben, gibt es eine gute Nachricht: Das Mittel Paxlovid, das vulnerablen Personen mit einer Infektion empfohlen wird, um schwere Krankheitsverläufe zu verhindern, ist nun in den meisten Apotheken vorhanden.

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Das Medikament Paxlovid vom US-Pharmakonzern Pfizer erhalten vulnerable Personen im Falle einer Corona-Infektion, wenn es ihr Arzt ihnen verschreibt.
APA / dpa / Fabian Sommer

Anfang Dezember hatte ein grober Engpass für Probleme gesorgt. Dienstagvormittag war das antivirale Mittel aber bei acht von zehn vom STANDARD kontaktierten Apotheken in Österreich gerade lagernd, auch schon in der Woche vor Weihnachten war das rezeptpflichtige Medikament bei einem Rundruf in neun von zehn Apotheken erhältlich. Ganz allgemein könne ein Medikament aus verschiedenen Gründen einmal an einem Standort gerade nicht verfügbar sein, das lasse sich aber in der Regel schnell lösen, hieß es aus der Apothekerkammer. Die Versorgung mit Paxlovid sei nun flächendeckend gesichert, und der Großhandel könne die Apotheken beliefern.

Wirbel um 20.000 Packungen

Im Dezember hatte für Missstimmung zwischen Apothekerkammer und Gesundheitsministerium gesorgt, dass das Medikament rund zwei Wochen lang in den meisten Apotheken nicht zu haben war. Krone.at berichtete Dienstagfrüh, dass der Verbleib von 20.000 Packungen im Wert von 14 Millionen Euro, die der Bund bestellt und an die Apotheken ausgegeben hat, nach wie vor unklar sei. Dies hat sich bei Nachfrage nicht erhärtet: Die Informationen, wo wie viel Paxlovid ausgegeben wurde, seien längst weitergegeben worden, teilte die Apothekerkammer mit. Zwar warte man noch auf Belege, sei aber in gutem Austausch, hieß es aus dem Ministerium.

Weniger Viren nachweisbar

Die Verbreitung von Sars-CoV-2-Viren dürfte sich derzeit aber ohnehin einbremsen. Dem Gesundheitsministerium zufolge geht die Sars-CoV-2-Viruslast im Abwassermonitoring nun stärker zurück. Darauf deuten auch Zahlen aus dem Sentinel-System hin, bei dem Proben infektiöser Personen am Zentrum für Virologie analysiert und auf Influenza, RSV-Infekte oder Sars-CoV-2 hin ausgewertet werden. Am Zentrum für Virologie an der Med-Uni Wien war knapp ein Viertel der eingesendeten und analysierten Proben der vorigen Woche positiv auf Sars-CoV-2, in der Woche davor waren es noch 29 Prozent gewesen. Allerdings wurden in der Woche zwischen Weihnachten und Silvester insgesamt deutlich weniger Proben eingesendet, weshalb man noch nicht auf allgemeine Trends schließen wollte. (Gudrun Springer, 2.1.2024)