"NIS 2" heißt die Cybersicherheitsrichtlinie in der EU, die ab Oktober für bessere IT-Sicherheitsmaßnahmen sorgen soll.
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Es ist mittlerweile wirklich kein Geheimnis mehr: Das Internet birgt zahllose Gefahren. Ein unachtsamer Klick kann bereits tausende Euros kosten. Oder Kriminellen die virtuelle Tür zum eigenen Unternehmen öffnen. Oder Behörden handlungsunfähig machen. Seit künstliche Intelligenz in der breiten Masse angekommen ist, wurde die Lage noch brenzliger, da diese neue Technologie einen massiven Multiplikator bildet und Angriffe automatisiert.

Cybercrime ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, so viel steht fest. Richtig angekommen ist das vor allem bei Klein- und Mittelbetrieben noch nicht. Das zeigt sich daran, wie wenige Cyberversicherungen abgeschlossen werden und wie löchrig die Sicherheitskonzepte vieler Unternehmen sind.

Im Herbst tritt mit NIS 2 eine neue EU-Richtlinie für Sicherheit im Internet in Kraft. Dann müssen Betriebe einen gewissen Schutz aufweisen, andernfalls drohen hohe Geldstrafen oder kann es passieren, dass man von Lieferketten abgeschnitten wird. Das ist auch gut so.

Marketing wird in den Chefetagen stets mitgedacht, Cybersecurity nicht. Das muss sich ändern. Für Produktion oder Finanzen gibt es strenge und meist sinnvolle Regeln, warum also nicht auch bei einer potenziellen Existenzbedrohung? Sowohl die Politik als auch Vorreiterbetriebe aus der Wirtschaft müssen hier noch viel Aufklärungsarbeit leisten. (Andreas Danzer, 3.1.2024)