Schauspielstar Gérard Depardieu
Schauspielstar Gérard Depardieu ist mit massiven Vorwürfen konfrontiert.
REUTERS/Stefanie Loos

Wien – Nach den Vorwürfen wegen sexueller Gewalt und Vergewaltigung gegen den französischen Schauspielstar Gérard Depardieu strahlt das öffentlich-rechtliche Westschweizer Fernsehen RTS bis auf weiteres keine Filme mehr mit dem Mimen in einer Hauptrolle aus – der STANDARD berichtete. Die Begründung: Es gehe darum, dass sich das Publikum durch den Schauspieler mehrheitlich verletzt fühlen könne. Beim öffentlich-rechtlichen ORF stellt sich die Frage nach Depardieu-Filmen momentan nicht: "Derzeit sind keine Spielfilme mit Gérard Depardieu eingeplant", heißt es auf STANDARD-Anfrage.

Der 75-jährige Depardieu war zuletzt wegen schockierender Äußerungen in einer Dokumentation in die Schlagzeilen geraten. Depardieu war zu sehen, wie er auf einer Drehreise in Nordkorea zahlreiche vulgäre und sexistische Kommentare gegenüber seiner jungen Übersetzerin macht. "Ich wiege 124 Kilo, mit Erektion 126", sagte er. Über ein etwa zehn Jahre altes Mädchen auf einem Pferd sagte er: "Wenn es galoppiert, dann bekommt sie einen Orgasmus."

Zuvor hatte die Schauspielerin Hélène Darras Depardieu wegen sexueller Übergriffe bei Dreharbeiten 2007 angezeigt. Die Schauspielerin Charlotte Arnould hatte ihn bereits 2018 wegen Vergewaltigung angezeigt. Depardieu weist sämtliche Vorwürfe zurück. (red, 4.1.2024)